6. Mai 2009

Department of Information & International Relations (DIIR)
Central Tibetan Administration
Dharamsala - 176215, H.P., India
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Antwort der Tibetischen Exilregierung auf die Anschuldigung Chinas, das Folter-Video sei eine Fälschung

Am 20. März 2009 veröffentlichte das Department of Information & International Relations (DIIR) der Central Tibetan Administration (CTA) in Dharamsala ein kurzes Video, das zeigt, wie chinesisches Sicherheitspersonal – Public Security Bureau (PSB) und People’s Armed Police (PAP) – auf am Boden liegende, gefesselte Tibeter, die an den Demonstrationen vom vergangenen März beteiligt werden, barbarisch einschlagen.

Durch diesen bildlichen Nachweis in Verlegenheit gebracht, hat die chinesische Regierung kürzlich auf der Website von China’s Tibet, eines offiziellen Journals über Tibet, eine eher unscheinbare Protestnote oder Tirade der Empörung gegen die tibetische Exilverwaltung (CTA) losgelassen.

Außerdem wurde, kaum hatte die CTA das Filmmaterial bei YouTube veröffentlicht, der Zugang zu der Video-Sharing Seite in China blockiert. Daß derartige Handlungen tatsächlich einer gewissen Unsicherheit entspringen – die chinesische Regierung möchte ja um jeden Preis all ihre Verbrechen und negativen Handlungen verbergen –, ist jetzt auf der internationalen Bühne sehr deutlich geworden. Daher haben auch einige Medien ein solches Vorgehen des Establishments in Peking entschieden verurteilt.

Aus dem ganzen Drama wird ersichtlich, daß die chinesische Regierung nicht in der Lage war, eine vernünftige Antwort anzubieten, als das Filmmaterial auf der internationalen Bühne erschien, und sich nicht anders zu helfen wußte, als den Zugang dazu zu blockieren.

Die Gesichter einiger chinesischer Sicherheitskräfte, die die tibetischen Demonstranten mißhandeln, sind in dem Video genau zu sehen. Wenn die chinesische Regierung überzeugt ist, etwas Gegenteiliges beweisen zu können, warum gestattet sie dann nicht einer internationalen Untersuchungskommission, das in dem Video gezeigte Geschehen zu verifizieren? Wir möchten daran erinnern, daß letztes Jahr, als die Tibeter im ganzen Lande ihre Meinung durch Protestaktionen zum Ausdruck brachten, die tibetische Seite vorschlug, ein internationales Gremium zu entsenden, das die Tatsachen auf dem Boden der Realität erforschen würde. Die chinesische Regierung hatte jedoch keinen Mut, ihr Einverständnis zu einem derartigen Besuch zu geben. Daran sieht man, welche Mittel Peking verwendet, um seine Missetaten und Verbrechen unter den Teppich zu kehren.

Ein Bild aus dem Video zeigt die gefesselten Opfer

Das Video zeigt, wie die Kräfte der PAP und des PSB die Tibeter schlagen, die mit hinter dem Rücken gefesselten Armen auf dem Boden liegen. Deutlich zu hören ist, wie ein daneben stehender Sicherheitsoffizier „genug, genug“ sagt. Wir sehen auch die Uniform und Ausrüstung des Sicherheitspersonals und ihre Bewegungen beim Schlagen der Tibeter. All das ist ein Beweis dafür, daß das Video echt ist und nicht zusammengebastelt wurde.

Der CTA ist nicht daran gelegen, die internationale Gemeinschaft hinters Licht zu führen. Außerdem läßt sich diese gar nicht so leicht täuschen. Kaum war das Filmmaterial auf der internationalen Bühne erschienen, da rügten die Medien, eines nach dem anderen, die chinesische Regierung, weil sie keine ausländischen Reporter nach Tibet läßt, um sich ein Bild der wahren Lage dort zu machen.

Seit es ab dem 10. März 2008 in ganz Tibet zu zahlreichen friedlichen Protesten gekommen war, wurden nur zweimal ein paar ausländische Medienleute nach Tibet gelassen. Wir alle wissen, wie die tibetischen Mönche vor den internationalen Medien ihre Verzweiflung kundtaten und in ein paar knappen Ausrufen zu vermitteln versuchten, welchen ungeheuren Problemen und Schwierigkeiten sie gegenüberstehen.

Deshalb sollten die chinesischen Behörden sofort damit aufhören, die Tibeter zu schlagen und zu foltern, und statt dessen in positiver Weise auf deren Sehnsüchte und Bestrebungen reagieren. Nur indem sie von dem sogenannten „14/3 Vorfall“ [14. März 2008] mittels einer systematisch zusammengestellten Abfolge von Video-Ausschnitten eine choreographierte Geschichte produziert, kann die chinesische Regierung nicht die Wahrheit des landesweiten Aufbegehrens der Tibeter gegen ihre Herrschaft im letzten Jahr vertuschen und den Willen der Tibeter brechen. Der schlimme Spruch, daß eine Lüge, die hundertmal wiederholt wird, schließlich zur Wahrheit wird, kann sich auf die Dauer nicht halten. Ein tibetisches Sprichwort besagt: „Wir haben Augen, um andere zu sehen, aber um uns selbst zu betrachten, brauchen wir einen Spiegel“.

Wir hoffen, daß die chinesische Regierung aus diesen Geschehnissen eine Lehre zieht und nicht mehr mit falschen Mitteln die Wahrheit in ihr Gegenteil verkehrt. Wir hoffen auch, daß die chinesische Führung bald erkennt, daß ihre Strategie, andere hinters Licht zu führen, um ihr eigenes Fehlverhalten zu verschleiern, und Taten, die allen die Gerechtigkeit liebenden Menschen zuwider sind, zu dulden, auf Dauer nicht von Erfolg gekrönt sein wird. Es ist an der Zeit, daß sie begreift, daß die Wahrheit eines Tages die Oberhand gewinnen wird.

Siehe auch: Aus Woesers verborgenem Tibet-Blog: Schreckliches Video“

Unter folgenden Links ist das 7minütige Video zu sehen:

http://media.phayul.com/?av_id=147&av_links_id=323

http://footage.tibetanbridges.com/

http://blip.tv/file/1903244/