8. Dezember 2011
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Nach zwei Jahren im Gefängnis ist ein Mönch aus dem Kloster Labrang halbseitig gelähmt

Man befürchtet, daß Thapkey Gyatso, ein tibetischer Mönch aus dem Kloster Labrang, der mit einer Strafe von 15 Jahren in einem chinesischen Gefängnis in der Provinz Gansu einsitzt, nach Jahren der Mißhandlung in einem kritischem Gesundheitszustand ist.

Thapkey Gyatso

Ein Freund, der Thapkey Gyatso im Juli dieses Jahr besuchte, berichtete, Thapkey sei an einem Ort namens Dianxin, 100 km von Lanzhou, der Provinzhauptstadt von Gansu, entfernt, eingesperrt. Er sei halbseitig gelähmt und habe sein Augenlicht fast verloren.

Thapkey wurde am 18. März 2008 von den Sicherheitskräften von PAP und PSB im Kloster Labrang festgenommen. Ein Jahr lang, bis zu dem Gerichtsprozeß, fehlte jede Spur von ihm. Am 19. Mai 2009 klagte ihn das Mittlere Volksgericht der Präfektur Kanlho der „Beeinträchtigung der nationalen Sicherheit“ an und verurteilte ihn zu 15 Jahren Gefängnis (1).

Das Gerichtsurteil über Thapkay Gyatso, das Radio Free Asia (RFA) zugespielt und das im März 2010 veröffentlicht wurde (2), besagt, Thapkey sei schuldig gesprochen worden, weil er am 14. März 2008 bei den Straßenprotesten tibetische Schneelöwen-Flaggen mit sich herumgetragen und anderen weitergereicht, sowie Informationen an „separatistische“ Gruppen im Ausland geliefert habe.

„Daher gelangte das Gericht zu dem Schluß, daß Thapkey Gyatso andere Personen zur Durchführung von separatistischen Aktivitäten aufhetzte, es spricht ihn der Verletzung der Art. 55, 56, und 103 des Strafgesetzes der Volksrepublik China schuldig und verurteilt ihn zu 15 Jahren Gefängnis und Entzug der politischen Rechte für weitere fünf Jahre“.

Der damals 34jährige Thapkey stammt aus dem Dorf Sangkhog, Bezirk Sangchu, Labrang, sein Vater heißt Naga. Nach Durchlaufen der Grundschule und der Bezirksmittelschule wurde Thapkey Mönch im Kloster Labrang. Er betätigte sich auch schriftstellerisch, und seine Essays wurden unter dem Pseudonym Amalha in regionalen Journalen und Blättern veröffentlicht.

(1) 27. Mai 2009, „China verweigert Angehörigen Zugang zu den zu langjährigen Haftstrafen verurteilten Mönchen von Labrang

(2) 5. März 2010, „Gerichtsdokumente über die Inhaftierung eines tibetischen Mönches

2. Dezember 2011

Verurteilung von zwei tibetischen Mönchen aus Gansu wegen Protest von 2008

Die chinesischen Behörden in der nordwestchinesischen Provinz Gansu verurteilten zwei tibetische Mönche zu langen Haftstrafen, weil sie 2008 an den Protesten gegen die Herrschaft Pekings teilgenommen hatten. Die zwei Mönche des Klosters Tashi Choekhorling, die beide den Namen Tenzin Gyatso tragen, wurden zu 13 bzw. 15 Jahren verurteilt.

„Der ältere der beiden, der 40 Jahre alt war, bekam 15 Jahre Gefängnis und ist im Gefängnis in Lanzhou eingesperrt. Der jüngere, der 24 Jahre alt war, bekam 13 Jahre Gefängnis, er befindet sich in einer Haftanstalt in Dingxi“, berichtet eine Quelle aus Tibet.

Das Kloster Tashi Choekhorling liegt im Bezirk Chone (chin. Zhuoni) in der TAP Kanlho (chin. Gannan), Provinz Gansu. „2008 erhoben sich über 300 von den 500 Mönchen des Klosters gegen die chinesische Herrschaft. Alle wurden in Gewahrsam genommen“.

Später wurden 254 von ihnen, die verschieden lange in Haft waren, wieder freigelassen, fuhr die Quelle fort. Manche waren nur 10 bis 15 Tage lang inhaftiert, andere dagegen fünf bis sechs Monate lang. In der Haft wurden sie diversen Formen von Mißhandlungen unterzogen, darunter auch „schwerer Folterung“ und heftigen Schlägen. Ihre Ernährung und Kleidung war völlig unzureichend.

„Das Gefängnispersonal legte den hungrigen Mönche Tsampa und andere Nahrungsmittel vor und fragte sie hämisch, ob der Dalai Lama oder die Vereinten Nationen sie nun füttern und glücklich machen würden“. Die zwei kürzlich verurteilten Mönche gehörten zu den 300, die 2008 in Gewahrsam genommen worden waren.

Siehe auch: 25. Juni 2008, „Mönch in der Haft gestorben, zwei weitere zu langen Haftstrafen verurteilt