20. Februar, 2013
Radio Free Asia, www.rfa.org, Phayul, www.phayul.com

In Dzoege verbrennen sich zwei tibetische Teenager und sterben an Ort und Stelle

Zwei tibetische Teenager setzten sich am 19. Februar in der Gegend von Kyangtsa im Bezirk Dzoege (Ruo’ergai) in der TAP Ngaba als Zeichen des Protests gegen Chinas fortgesetzte und repressive Politik in Tibet in Brand.

Der 17jährige Rinchen und der 18jährige Sonam Dhargey erlagen ihren Verbrennungen.

„Die beiden Jungen wohnten in der Stadt Kyangtsa, und sie gingen aus Protest gegen Chinas Politik in Tibet in den Tod”, teilten die beiden Mönche Kanyag Tsering und Lobsang Yeshi vom Exilkloster Kirti in Dharamsala mit.

Rinchen

„Was für Slogans sie bei ihrem Feuerprotest riefen, ist derzeit nicht bekannt. Die Familien der beiden Teenager sind im Besitz der Körper und hoffen, die letzten Riten ohne Eingreifen der chinesischen Behörden ausführen zu können“.

Rinchens Eltern heißen Dhondup Tsering und Aadon (verstorben). Sonam Dhargyes Eltern sind Tsering Dhondup und Takho.

Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie in Dharamsala berichtete dasselbe und fügte hinzu, beide hätten die Grundschule in Kyangtsa besucht.

„Nach dem Abschluß der Grundschule ging Rinchen einige Jahre auf eine andere Schule in Wenchuan und zog dann nach Qinghai, wo er eine Anstellung fand. Als Rinchen zu seiner feurigen Tat schritt, hatte er gerade ein paar Tage Ferien zu Losar (Neujahr) und war bei seiner Familie in Kyangtsa auf Besuch.“

Mit dieser jüngsten Selbstverbrennung haben sich 104 uns bekannt gewordene Tibeter, die unter Chinas Herrschaft leben, in Brand gesetzt, und Freiheit und die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil gefordert. Acht Feuerproteste ereigneten sich bereits dieses Jahr in Tibet, wozu noch die Selbstverbrennung des tibetischen Mönches Drubchen Tsering am 13. Februar in Kathmandu kommt.

Zwanzig der 104, die sich bisher selbst verbrannten, waren 18 Jahre alt oder jünger. Die Feueropfer einer neuen Generation von Tibetern, die unter chinesischer Herrschaft geboren wurden „senden eine unmißverständliche Botschaft an die Welt über den Ernst der Lage in Tibet“ sagte Dicki Chhoyang, die Ministerin für Information und Internationale Beziehungen der CTA (Central Tibetan Administration).

Sie sprach bei einer Konferenz vor der anstehenden Sitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf.

„China muß im Hinblick auf seine Zusagen, die Menschenrechtsituation zu verbessern, die es diesem Weltgremium machte, zur Verantwortung gezogen werden“.

Über 80 der Tibeter, die sich aus Protest gegen die chinesische Herrschaft und um die Rückkehr des Dalai Lama zu fordern, dem Feuer überantwortet haben, starben bei ihrem Protest.

„Was wir hören, sind Zahlen, doch hinter jeder Zahl stehen wirkliche Menschen wie Sie und ich”, sagte Dicki Chhoyang.

Dann verlas sie eine kurze Botschaft von Nangdrol, einem 18jährigen Knaben, der sich am 19. Februar vor einem Jahr verbrannte. Er schrieb: “Wir können nicht mehr unter diesen drakonischen Gesetzen leben, wir können diese Qual, die keine sichtbaren Narben hinterläßt, nicht mehr ertragen, denn der Schmerz, der grundlegenden Menschenrechte beraubt zu sein, ist viel größer als der Schmerz, sich selbst zu verbrennen”.

Sie sagte, daß die Gründe für die Selbstverbrennungen in Tibet in „Chinas politischer Repression, der wirtschaftlichen Marginalisierung, der Umweltzerstörung und dem Druck zur kulturellen Assimilierung” zu suchen seien.

Stephanie Brigden, die Leiterin der Gruppe Free Tibet in London meinte, daß dieser jüngste Selbstverbrennungsprotest zweier Teenager „zeigt, daß trotz des jüngsten drastischen Vorgehens Chinas diese Art des Protestes wahrscheinlich auch 2013 weiterhin ein Ausdruck der Reaktion der Tibeter auf die chinesische Besatzung sein wird“.

„Er verdeutlicht auch die Notlage der Kinder Tibets, die genauso wie Erwachsene allen Schwierigkeiten des Lebens unter der Besatzung ausgesetzt sind und oft auch voll an dem Kampf, den es kostet, Widerstand dagegen zu leisten, teilnehmen“.

Wie von Free Tibet verlautet, hat das Komitee der Vereinten Nationen über Kinderrechte vor zwei Wochen nach Hearings in Genf, bei denen der Bericht des Landes über die Beachtung der Rechte zum Schutz der Kinder genau untersucht wurde, eine „Liste mit Punkten, die mit China diskutiert werden müssen“ herausgegeben.