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Fünf Tibeter im entlegenen Distrikt Sog verhaftet
Kathmandu, - Wie von Radio Free Asia berichtet, nahmen die chinesischen Behörden in der Autonomen Region Tibet (TAR) drei Tibeter fest, die angeblich einen Zusammenstoß mit chinesischen Arbeitern heraufbeschworen haben sollen, sowie zwei weitere, die gegen die Festnahme der ersteren protestiert hatten.
Wie aus Quellen, die anonym bleiben wollen, verlautete, wurden am 24. September zwei Brüder, Nyima Tenzen, 24, und Sonam Nyidup, 18, vor dem Hauptverwaltungsgebäude des Distrikts Sog (chin. Suoxian) festgenommen. Ihr Vater sei der Leiter der örtlichen Wetterstation, hieß es.
Die zwei jungen Männer waren festgenommen worden, nachdem sie in einer Bar Unabhängigkeits-Parolen gerufen hatten. Sie waren frustriert über die beharrliche Weigerung der Behörden, die drei anderen Männer aus demselben Distrikt, einer entlegenen Gegend im Norden der TAR, freizulassen.
Nyima Tenzin und Sonam Nyidup wurden im Haftzentrum von Nagchu festgesetzt, wie aus besagten Quellen verlautet. Weitere Informationen stehen nicht zur Verfügung. Mehrere per Telefon kontaktierte Beamte lehnten es ab, eine Aussage zu dem Fall zu machen.
Besagte drei Männer (Dejor, 40, Tsering Dawa, 40, und Datsok, 33) wurden kurz zuvor, am 4. September, ebenfalls im Distrikt Sog in Gewahrsam genommen. "Sie wurden einfach abgeführt und weggesperrt", erklärte ein Beobachter, der nicht genannt werden möchte. Sie gehörten zu einer Gruppe von Tibetern (um wie viele Personen es sich handelt, ist unklar), die im Juli nach Yunag im Distrikt Sog reisten und dort versuchten, ein Bergwerk-Projekt zu stoppen.
Ein Sprecher der Umweltbehörde der Präfektur Nagchu erklärte, ihm seien keine Verhaftungen bekannt. Allerdings bestätigte er, daß es im Juli zu einem Zusammenstoß zwischen chinesischen Straßenbauerarbeitern und den dortigen Tibetern gekommen war: "Es gab einen Zwischenfall, als Tibeter aus der Gegend gegen den Bau einer 40 Meilen (65 km) langen Straße in dem Gebiet protestierten. Sie empörten sich, daß ein solches Projekt die Würde der geheiligten Hügel entweihen würde".
Die Bewohner der Gegend sagten, daß sich die Spannungen seit 2000 beträchtlich verschärft hätten, nachdem Tausende von chinesischen Goldschürfern gekommen waren und die alteingesessene Bevölkerung Umweltschäden befürchtete.
Eine Abordnung von 10 Tibetern wandte sich an die Behörden der Präfektur Nagchu, um die Freilassung der drei festgenommenen Männer zu erbitten, sie wurden jedoch schroff abgewiesen. Weitere Informationen über die drei festgenommenen Männer und die Vorfälle im Juli sind nicht verfügbar, und wiederholte Anrufe bei Beamten der Präfektur Nagchu blieben sogar während der Bürozeiten unbeantwortet.
In seinem Bericht 2003 über die Lage der Menschenrechte in aller Welt erklärt das US State Department, die Art und Weise, in welcher die [chinesische] Regierung mit den Menschenrechten in Tibet umgehe, sei "trotz einiger positiven Entwicklungen weiterhin beklagenswert".
"Personen, die politischer Aktivitäten beschuldigt wurden, waren das ganze Jahr über anhaltenden Schikanen ausgesetzt. Es gab Berichte über die Verhaftung und Mißhandlung einiger Nonnen und Mönche, denen politischer Aktivismus vorgeworfen wurde. Während politisch heikler Jahrestage und Feste wurden die Sicherheitsmaßnahmen in einigen Gegenden verstärkt; Aktivitäten, die als Träger von politischem Dissens angesehen werden, wie etwa die Begehung religiöser Festtage, wurden gänzlich verboten. Kleinere politische Proteste wurden aus einer Reihe von tibetischen Gebiete berichtet".
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