Bei der Visite eines hohen TAR-Funktionärs in Nagchu wurden mehrere Tibeter zusammengeschlagen
Mehrere Tibeter wurden verletzt und einige kamen sogar ins Krankenhaus, als die Sicherheitskräfte im Bezirk Nagchu, TAR, mindestens 50 Tibeter zusammenschlugen, weil diese sich angeblich mit den in einem Kloster, das vergangenen Monat geschlossen wurde, stationierten Sicherheitskräften, angelegt hätten.
Es heißt, die Lage in Nagchu sei „gespannt“, nachdem die Behörden mehrere Tibeter festnahmen und noch mehr Sicherheitskräfte in die Gegend schickten, so daß in fünf verschiedenen Militärlagern (Gemeinde Nagchu, Shora, Gemeinde Dathang, Kloster Rongpo, Ghesoi Do und Wumkyang Sumde) nun über 2000 Soldaten stationiert sind.
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Sicherheitskräfte belagern Kloster Shagrongpo
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Am 24. August statteten der Stellvertretende Parteisekretär der TAR Wu Ying Jie und mehrere andere KP-Funktionäre dem Kloster Shag Rongpo Ganden Dhargyeling, das seit dem 30. Juli, als die Behörden dort alle religiösen Aktivitäten verboten und die Mönche hinauswarfen, in einem unnormalen Zustand ist.
Unserer Quelle zufolge überwachen die Behörden sehr streng, wer in die Gegend kommt und wer sie verläßt und sie hören die Kommunikationskanäle ab. „Deshalb ist es schwierig, die genaue Zahl und andere Angaben zu den Verletzten herauszufinden“.
Trotz der Appelle der Tibeter, die an der Rauferei beteiligten Personen zu verschonen, gingen die Behörden gnadenlos gegen die Beschuldigten vor.
Sprecher verschiedener tibetischer Gemeinden und Dörfer, sowie Mönche des Verwaltungsrates des Klosters wurden 20 Tage in dem lokalen Administrativkomplex einer „Gedankenreform“ (Schulung) unterzogen und dabei regelmäßig schikaniert. Bewaffnete Militärpatrouillen schwärmen ständig in der Nähe des Klosters herum, um die Lokalbevölkerung einzuschüchtern.
Etwa 400 Offizielle, darunter hohe PSB-Offiziere und andere Vollzugsbeamte der KPCh befinden sich in der Gegend. Das Kontingent der Parteifunktionäre setzt sich zusammen aus dem Stellv. Parteilsekretär der TAR, dem Parteisekretär von Nagchu Dothog, dem stellv. Parteisekretär Kalsang Tsering, Dubkhang Thupten Khedrub, und Sonam Rinzin von der lokalen vereinigten Arbeitsfrontabteilung.
Den Bezirksbeamten wurde erklärt, daß die TAR-Administration bald neue Richtlinien für die Handhabung des Klosters herausgeben wird, die dann für die Bezirksverwaltung maßgeblich sein werden.
Vor dem Besuch der hohen Parteifunktionäre wurden Mönche aus den Klöstern Sera und Drepung in Lhasa herbeigeholt, um erstere durch das Kloster zu geleiten. Außerdem befahlen die Behörden einigen Mönchen des Klosters Rongpo Glücksschals bereithalten, um die Gäste zu begrüßen. „Als die Mönche Widerwillen zeigten und die Khatags nicht herrichten wollten, wurden sie verprügelt. Sie wurden dann gezwungen, den Funktionären auf Visite die Begrüßungs-Khatags umzulegen und sich für ein Fernsehteam aufstellen, so daß der Eindruck entstehe, daß in Nagchu alles ganz normal ablaufe.
Der Parteisekretär vor Ort Gyaltsen Wangdrak erklärte den Tibetern, es sei ein ernstes Vergehen, einen Kader der Kommunistischen Partei zu kränken. Sie hätten für die TV-Crew ein Lächeln aufzusetzen und zu klatschen, denn solches zu unterlassen, sei ein Verstoß gegen das Gesetz.
Unterdessen ist noch mehr Sicherheitspersonal eingetroffen, das in den Nachbarbezirken Driru und Sog alles streng kontrolliert.
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