18. September 2008
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Tibetischer Fernseh-Journalist verhaftet - Nonne auf Misshandlung hin gestorben

Ein tibetischer Fernseh-Journalist wurde am 11. September um Mitternacht festgenommen. Der Radiodienst „Voice of Tibet“ berichtete, daß Washu Rangjong, der bei dem Fernsehsender von Sertha als Nachrichtenreporter und -sprecher arbeitete, in seiner Wohnung in Amdo Golok festgenommen wurde. Bisher ist nichts über seinen Verbleib und den Grund für die Festnahme bekannt geworden.

Sertha Tsultrim Woeser, ein Mitglied des Tibetischen Exilparlaments, informierte den Nachrichtendienst, daß Ranjong bei der TV-Station von Sertha angestellt und für die Sammlung von Nachrichten und deren Vortrag im Fernsehen zuständig war. Es sei nicht klar, wo der tibetische Journalist inhaftiert ist. „Ich hörte, daß er von Sicherheitskräften der Präfektur Kardze oder gar von der Provinz Sichuan, und nicht von der örtlichen Polizei festgenommen wurde. Keiner weiß, wo er gegenwärtig festgehalten wird“.

Rangjong, der 25 Jahre alt ist, war ein Jahr lang als Lehrer tätig, ehe er als TV-Journalist eingestellt wurde. Er ist ein vielseitig begabter Mensch: „Er schrieb zwei Bücher und sogar eine Gedichtsammlung“.

Da China den Nachrichtenfluß aus Tibet streng unter Kontrolle hält, kam erst jetzt ans Licht, daß im Juni eine Nonne starb, nachdem sie von der Polizei mißhandelt worden war und zwei weitere zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Geshe Monlam Tharchin, ein Mitglied des Tibetischen Exilparlaments, erzählte „Voice of Tibet“, daß am 8. Juni eine tibetische Nonne namens Tsering aus dem Kloster Samtenling im Bezirk Draggo Plakate angebracht und Flugblätter mit dem Ruf nach der Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet verteilt hatte. [Nach ihrer Verhaftung] zogen die Nonnen des Klosters Samtenling geschlossen in Richtung Bezirksstadt, wo sie für die Freilassung von Tsering protestieren wollten, aber sie wurden unterwegs von Sicherheitskräften aufgehalten. Dem Nachrichtendienst zufolge wurden sie von diesen gefoltert.

Der Nonne Guru hauten sie eine Eisenstange auf den Kopf. Sie fesselten ihr die Hände und warfen sie dann aus einem fahrenden Fahrzeug hinaus, so daß ihr Kopf auf den harten Untergrund aufschlug. Man brachte sie ins Krankenhaus, doch sie erlag den schweren Verletzungen. „Die chinesischen Behörden teilten ihren Angehörigen mit, sie habe sich das Leben genommen, doch diese fanden später heraus, daß die Todesursache nicht Selbstmord, sondern eine schwere Kopfverletzung war“. Monlam teilte weiter mit, daß zwei andere Nonnen, Tsering Tso, 27, und ihre Schwester, Ugen Lhamo, 32, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden sind.

Siehe auch „Dutzende von Nonnen in Drango in Kardze verhaftet“ vom 9. Juni