Achtzehn Tibeter in Nepal inhaftiert
Dharamsala, 30. November 18 Tibeter, die über den Nangpala Paß in den nepalesischen Distrikt Solokhumbu gelangt waren, wurden am Sonntag auf einer nach Kathmandu führenden Landstraße im Distrikt Bara festgenommen.
Mit dem Herannahen des Winters schwillt der Strom der über den Himalaya nach Nepal fliehenden Tibeter wieder an. Da die nepalesische Regierung kein Erbarmen mit den tibetischen Flüchtlingen kennt, wird in letzter Zeit immer wieder von neuen Festnahmen in verschiedenen Gegenden des Himalaya-Königreichs berichtet.
Die 18 Tibeter im Alter von 16 bis 30 Jahren wurden der Einwanderungsbehörde in Kathmandu übergeben und am Montag zu 11 Monten Gefängnis oder zu einer Strafe von 8.500 NRs. pro Kopf verurteilt. Die Behörden behaupten, die Tibeter hätten das Land ohne gültige Reisedokumente betreten.
Trotz aller Versuche des UN Flüchtlingshochkommissariats und des Tibetischen Flüchtlingsauffanglagers in Kathmandu, die Flüchtlinge freizubekommen, blieben die Behörden hart. In den letzten Jahren kam es häufig zu derartigen Vorfällen.
Anonymen Quellen zufolge wurde die nepalesische Regierung von der chinesischen Seite gemahnt, gerade jetzt besonders wachsam zu sein, denn China befürchtet, daß Tausende von Tibetern versuchen werden, über Nepal nach Indien zu gelangen, um bei der Kalachakra Zeremonie, die im Januar 2006 in Amravati stattfinden wird, dabei zu sein. Nach den kürzlichen Unruhen im Kloster Drepung wird China seine Grenzen sicher noch sorgfältiger kontrollieren.
Seine Heiligkeit der Dalai Lama sagte jedoch, Tibeter aus Tibet brauchten nicht die risikoreiche Reise auf sich zu nehmen, um das Kalachakra zu besuchen, sie sollten am Tag der Kalachakra-Initiation zu Hause beten, was genau soviel wert wäre, wie ihre physische Anwesenheit bei der Zeremonie.
Es gibt eine mündliche Abmachung zwischen der nepalesischen Regierung und dem UNHCR, der zufolge die tibetischen Flüchtlinge letzterem übergeben werden, doch die Nepalis scheinen sich nicht mehr an ihr Versprechen zu halten. Trotz des hohen Risikos, festgenommen zu werden, unternehmen Tibeter die beschwerliche Reise nach Nepal, das als Transitland für die Hunderte von Flüchtlingen gilt, die alljährlich nach Indien kommen, weil sie dort eine tibetische Schule besuchen oder den Segen des Dalai Lamas durch eine Audienz bei ihm erhalten möchten.
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