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Drei tibetische Mönche aus Ngaba zwischen 2017 und 2019 festgenommen und verschwunden
Eingereicht von der der Abteilung für UN-, EU- und Menschenrechtsangelegenheiten des DIIR, auf der Grundlage der von Lobsang Yeshe und Kanyag Tsering vom Exilkloster Kirti in Dharamsala gelieferten Informationen.
Drei Mönche aus der der Region Ngaba, die einst einen Teil von Amdo bildete, aber jetzt zur chinesischen Provinz Sichuan gehört, sind verschwunden, nachdem die chinesischen Behörden sie bei verschiedenen Anlässen festnahmen. Einer der drei Mönche wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, während über den Verbleib der beiden anderen jegliche Information fehlt, denn sie werden in strenger Isolationshaft gehalten.
Der etwa 37jährige Lobsang Thapke wurde um den 30. Juli herum verurteilt. Irgendwann letztes Jahr wurde er festgenommen, doch es ist nichts bekannt über die gegen ihn erhobenen Anklagen, noch über seinen Zustand, wie Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe vom Exilkloster Kirti in Dharamsala mitteilten. Lobsang Thapke, der Sohn von Lokho aus der nomadischen Siedlung Lhade Gabma im Bezirk Ngaba, wurde in jungen Jahren in das Kloster aufgenommen. Er studierte im dortigen College für Dialektik, wo er zur Zeit seiner Verhaftung den Madhyamika-Kurs belegt hatte. Er gehörte zur dritten Gruppe von Absolventen der Schule für Buddhistische Logik namens Nangten Shoenu Riglob Khang, die 2003 von der chinesischen Regierung geschlossen wurde.
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Lobsang Thapke |
Thubpa |
Lobsang Dorje |
Nach Angaben von derselben Quelle sind zwei Mönche aus Ngaba unabhängig voneinander verschwunden, nachdem sie von den chinesischen Behörden festgenommen wurden.
Der 32jährige Thubpa aus dem Kloster Trotsik wurde gegen Ende 2017 bei Nacht von der Polizei aus seinem Kloster weggeholt. Seitdem gibt es keine Informationen über seinen Verbleib noch seinen Zustand. Thubpa ist der Sohn von Kalsang aus der Sippe Garwatsang im Dorf Tangwama in der Gemeinde Trotsik, der am 16. März 2011 festgenommen und eingesperrt wurde, weil er gegen die chinesische Regierung protestiert hatte. Genau drei Jahre vor dem Protest seines Vaters beteiligte sich Thubpa am 16. März 2008 selbst an einem Protest und verbrannte die chinesische Nationalflagge, wofür er zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Der dritte etwa 36 Jahre alte Mönch, Lobsang Dorje aus dem Kloster Kirti, wurde irgendwann im August 2018 festgenommen. Wie Thupba wurde auch Lobsang Dorje bei Nacht aus seinem Zimmer im Kloster Kirti abgeführt. Auch er ist ein ehemaliger politischer Gefangener, der 2011 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Sein Vater heißt Sangri und lebt in der Nomadensiedlung Chukle Gabma im Bezirk Ngaba.
„Wir machen uns große Sorge um das Wohlergehen und den Verbleib der drei tibetischen Mönche aus Ngaba, da Folter in der Haft in chinesischen Gefängnissen an der Tagesordnung ist und viele an den durch die Folterung verursachten Verletzungen sterben. Von April bis Mai dieses Jahr wurde innerhalb von zwei Monaten über den Tod von drei Tibetern, verursacht durch folterbedingte Leiden und Verletzungen, berichtet“, bemerkte Dukthen Kyi, die Leiterin der Abteilung für UN-, EU- und Menschenrechtsangelegenheiten des Departments für Information und Internationale Angelegenheiten (DIIR) der tibetischen Zentralverwaltung.
Die Nachricht über das Verschwinden der drei tibetischen Mönche und die Verurteilung eines von ihnen erreichte trotz der strengen Überwachung und des rigorosen Vorgehens der Behörden irgendwie die Außenwelt. Es gab schon oft Berichte über politische Proteste von Tibetern, darunter auch über friedliche Einzelproteste, in Ngaba. Von den 153 Selbstverbrennungs-Protesten gegen die Herrschaft Chinas in Tibet ereignete sich über ein Drittel in Ngaba.
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