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Junger Mönch aus Ngaba verschwindet nach Soloprotest im Polizeigewahrsam
Wie das TCHRD aus zuverlässiger Quelle erfuhr, veranstaltete ein 17jähriger Mönch namens Sangay Gyatso am 10. Dezember einen Soloprotest auf der Hauptstraße der Kreisstadt Ngaba in der TAP Ngaba (chin. Aba), Provinz Sichuan, ehemalige tibetische Provinz Amdo. Bei seinem Protest forderte er „Freiheit für Tibet“.
Sofort rannten Polizisten des Public Security Bureau herbei und nahmen ihn in Gewahrsam. Sie hätten ihn schwer geschlagen, ehe sie ihn festnahmen, verlautet aus der Quelle, die Passanten zitiert, die hilflose Zeugen des Vorfalls wurden. Dann wurde er abgeführt und an einen unbekannten Ort gebracht. Seine Angehörigen haben keine Informationen über seinen Zustand und seinen Aufenthaltsort.
Bei „Tibetan Review“ heißt es, er sei so erbarmungslos geschlagen worden, daß er in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
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Sangay Gyatso |
Sangay Gyatso stammt aus dem Dorf Soruma in der Gemeinde Choejema (chin. Qiujima) im Kreis Ngaba. Er ist Mönch im dortigen Kloster Kirti und besucht die 9. Klasse der Klosterschule für elementare buddhistische Studien. Vor einigen Jahren verließ seine Familie, also sein Vater Zekar Soepa und seine Mutter Wangmo, die Nomadensiedlung in Soruma und zog in die Nähe des Klosters.
Einen Tag vor Sangay Gyatsos Protest vollzog ein anderer junger Mann, der 22jährige Choekyi Gyatso (Mönchsname) oder Drugkho aus demselben Dorf einen Feuerprotest im Kreis Ngaba. Als er Feuer an sich legte, rief er „Möge Seine Heiligkeit der Dalai Lama 10.000 Jahre leben!“ und „Möge Tibet bald eine Lösung finden!“
Tibetischen Exilquellen zufolge erlitt Drukho schwere Brandverletzungen, doch es wird vermutet, daß er seinen Selbstverbrennungsprotest überlebte.
Wegen der gravierenden Restriktionen bei der Nachrichtenübermittlung und der Sperrung des Internets ist das TCHRD nicht in der Lage diesen Fall zu bestätigen, es wird jedoch alles ihm Mögliche tun, um etwas über die genaue Lage der Jugendlichen in Erfahrung zu bringen.
Drugkho ist der 42. Tibeter seit 2009 im Kreis Ngaba, der sich in Brand setzte, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf die repressive Politik Chinas zu lenken. Die Gesamtzahl der uns zur Kenntnis gelangten Selbstverbrennungsproteste in Tibet liegt jetzt bei 155.
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