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Infolge der Zunahme von Covid-Todesfällen in Tibet verbietet China jetzt Fotos und Videos von Friedhöfen
Die Behörden wollen offenbar die Berichterstattung über die steigenden Fallzahlen einschränken
China verbietet Fotos und Videos von Friedhöfen, da die Zahl der Covid-Todesfälle in Tibet stark ansteigt.
In einem Screenshot aus einem Video aus dem Bezirk Lithang in der Autonomen Tibetischen Präfektur Kardze in Sichuan ist zu sehen, wie Menschen in Schutzkleidung die Leichen handhaben.
Die chinesischen Behörden in Tibet gehen rigoros gegen Foto- und Videoaufnahmen von den örtlichen Friedhöfen vor, um zu verhindern, daß die Nachricht über die steigende Zahl von Covid-Toten in der Region nach außen dringt, wie Radio Free Asia erfahren hat.
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Leichen werden zur Bestattung in Lithang gebracht |
Die Zahl der Todesfälle in den tibetischen Gebieten Chinas ist weiter angestiegen, nachdem die Behörden Anfang Dezember die Abriegelungen zur Kontrolle der Ausbreitung der Krankheit aufgehoben hatten, so tibetische Quellen am Dienstag.
Etwa 15 bis 20 Leichen werden nun jeden Tag auf einen Friedhof in Drigung in der Autonomen Region Tibet und auf andere Friedhöfe in der Hauptstadt Lhasa gebracht, sagte eine in der Region lebende Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollte.
„Die chinesische Regierung hat rund um die Friedhöfe in Lhasa strenge Beschränkungen erlassen“, so die Quelle. „Den Menschen ist es nicht erlaubt, Fotos oder Videos von dem Geschehen auf den Friedhöfen zu machen oder sie zu verbreiten.“
Ein Krematorium im Kreis Lithang in der Tibetisch-Autonomen Präfektur Kardze in Sichuan sei inzwischen mit der Zahl der bis zum 3. Januar dorthin gebrachten Toten überfordert gewesen, sagte eine andere Quelle, die ebenfalls um Anonymität bat, um die Aufmerksamkeit der Behörden zu vermeiden.
„Auch wenn es sich bei den meisten Toten um ältere Menschen und Menschen mit gesundheitlichen Problemen handelte, gab es auch Menschen, von denen man annahm, daß sie sich von Covid erholt hätten, die dann aber plötzlich nach ihrer Genesung starben“, so die Quelle von RFA.
„Wir waren nicht in der Lage, alle Todesursachen zu bestätigen, da der Zugang zu Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen derzeit eingeschränkt ist“, so die Quelle weiter.
Wie RFA weiter erfuhr, starben am 7. Januar im Bezirk Dragyab in der Präfektur Chamdo vier Menschen, darunter zwei lokale Regierungsangestellte. Andere Quellen berichteten, daß nun zahlreiche Leichen aus den umliegenden Gebieten zur Einäscherung in die buddhistische Akademie Larung Gar im Bezirk Serthar in Sichuan gebracht werden.
Die chinesische Regierung hat Tibet inzwischen wieder für Besucher aus anderen Gebieten Chinas geöffnet, und die Behörden in Lhasa kündigten freien Eintritt zu den Touristenattraktionen in der Hauptstadt an, so die Quellen.
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