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Die aus Yachen Gar ausgewiesenen Mönche und Nonnen werden politisch umerzogen
Tausende von Mönchen und Nonnen, die zum Verlassen des Tibetisch-Buddhistischen Zentrums Yachen Gar in der Provinz Sichuan und zur Rückkehr an ihre Heimatorte gezwungen wurden, werden nun der politischen Umerziehung unterzogen.
Die Vertreibungsaktion, die im Mai begann, richtete sich hauptsächlich gegen Bewohner, die von Gegenden außerhalb Sichuans kamen und sich in dem weitläufigen Tempel-Komplex im Bezirk Palyul der TAP Kardze niedergelassen hatten. Bis vor kurzem widmeten sich an diesem Ort an die 10.000 Mönche, Nonnen und Laien-Buddhisten dem Studium der Schriften und der Meditation.
Ein Tibeter aus der Gegend teilte RFA mit, daß die meisten der Mönche und Nonnen aus den Bezirken Jomda (Jiangda) und Palbar (Bianba) in der Präfektur Chamdo (Changdu) der Autonomen Region Tibet (TAR) zuerst einmal politisch umerzogen würden.
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Aus Yachen Gar im Mai ausgewiesene Nonnen |
„Die chinesischen Behörden verfügten, daß die Anzahl der Mönche und Nonnen in Yachen Gar auf 4.700 beschränkt wird, weshalb sehr viele Personen aus der Lehranstalt ausgewiesen wurden“, sagte die Quelle, die anonym bleiben muß.
„Die chinesische Polizei steckte nun diejenigen, die an ihre Geburtsorte zurückkehren mußten, in Haftzentren und zwingt sie, politische Umerziehungskurse zu besuchen.“
Wegen der Überbelegung eines Haftzentrums in Jomda, „wurden viele zur politischen Umerziehung in die Stadt Chamdo geschickt“.
„Sobald sie in den Haftzentren ankommen, werden ihnen ihre Handys weggenommen, so daß sie nicht mehr mit der Außenwelt kommunizieren können“, fügte die Quelle hinzu.
Einer zweiten Quelle aus Südindien zufolge „werden in Jomda etwa 70 Mönche und Nonnen festgehalten, wo sie einer gründlichen politischen Umerziehung unterzogen werden“. Kaum waren sie an ihre Heimatorte zurückgekehrt, wurden sie schon von der Polizei festgenommen.
„Die Mönche und Nonnen müssen in dem Haftzentrum Laienkleidung tragen, jeden Tag den Dalai Lama anprangern und die politischen Propagandatexte auswendig lernen; später werden sie sogar darin geprüft“, teilte die Quelle mit, die ebenfalls nicht namentlich genannt werden will.
„Abends mußten sie chinesische Propaganda-Filme anschauen, in denen chinesische Soldaten gezeigt werden, die während des japanisch-chinesischen Krieges erfolgreich kämpften“, sagte die Quelle. Einige der Nonnen seien infolge des durch die Kriegsfilme und das politische Training ausgelösten Stresses zusammengebrochen und hätten zu weinen angefangen.
Die Wachen, die die Tränen der Nonnen als Zeichen von Illoyalität China gegenüber werteten, griffen sie an und „schlugen sie grün und blau“. „Danach konnten die Nonnen sich kaum erheben, weil sie so sehr gefoltert wurden“.
„Die Nonnen, die in Tränen ausgebrochen waren, bekamen daraufhin zu hören, daß sie eineinhalb Jahre in dem Haftzentrum festgehalten werden, während die anderen nach sechs Monaten entlassen würden. Sie dürften auch keine Nahrungsmittel und Kleidung von sie besuchenden Familienmitgliedern annehmen.
„Es kann gut sein, daß diese Mönche und Nonnen mehrere Monate lang zur politischen Umerziehung festgehalten werden, ehe sie zu ihren Familien zurückkehren können. Und danach dürfen sie sich keinem anderen Kloster anschließen, noch dürfen sie sich woanders niederlassen“.
Vor einem Monat teilten die Quellen RFA mit, daß etwa 3.500 Mönche und Nonnen zum Verlassen des Zentrums gezwungen worden seien, seit die Ausweisungen im Mai begannen. Und etwa 600 chinesische Offizielle seien nun permanent in Yachen Gar stationiert, um das Geschehen in dem Zentrum zu verfolgen und alle Besucher von auswärts zu kontrollieren.
Um emotionale Abschiedsszenen zwischen den Betroffenen und ihren zurückbleibenden Freunden zu vermeiden, durfte keiner diese begleiten, als sie zu den Bussen gebracht wurden, die sie abtransportierten.
Die Restriktionsmaßnahmen in Yachen Gar und dem besser bekannten Larung Gar Komplex im Bezirk Serthar sind Teil einer „sich immer weiterentwickelnden politischen Strategie“, die den Einfluß und das Wachstum dieser für das Studium und die Praxis des tibetischen Buddhismus wichtigen Zentren begrenzen soll.
„Beide Zentren haben Tausende von chinesischen Gläubigen angezogen, die dort die buddhistische Lehre studierten und spirituelle Unterweisungen erhielten. Sie bildeten eine Brücke zwischen den tibetischen und den chinesischen Gemeinschaften“, heißt es in einem Bericht der International Campaign for Tibet von 2017.
Quellen aus der Gegend zufolge wurden zwischen 2017 und 2018 mindestens 4.820 tibetische und han-chinesische Mönche und Nonnen aus Larung Gar hinausgeworfen, während über 7.000 Behausungen und andere Bauten seit 2001 abgerissen wurden.
Der Vorsitzende der parteiübergreifenden US-Kommission für Internationale Religiöse Freiheit, Tenzin Dorjee, bezeichnete Chinas Restriktionsmaßnahmen in Yachen Gar als eine „ungeheuerliche Verletzung der Religionsfreiheit“.
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