Tibetischer Mönch beim ersten diesjährigen Protest in Ngaba festgenommen
Die chinesische Polizei im Bezirk Ngaba, Provinz Sichuan, nahm am 25. Februar einen tibetischen Mönch fest, der ganz alleine protestierte und Freiheit für Tibet forderte. Dies ist der erste Protest in diesem Jahr in Ngaba, der uns zur Kenntnis gelangte.
Lobsang Tsultrim, ein junger Mönch des Klosters Kirti, wurde am Abend des 25. Februar in der Kreisstadt Ngaba festgenommen, als er in aller Öffentlichkeit laut rief, Tibet müsse frei sein und der Dalai Lama solle nach Tibet zurückkehren. Dies teilte ein Ortsansässiger dem tibetischen Dienst von RFA mit.
„Bald wurde er von der in der Stadt stationierten Polizei festgenommen“, verlautete aus der Quelle von RFA, die anonym bleiben möchte. „Er verschwand sofort von der Szene, und sein gegenwärtiger Zustand und sein Aufenthaltsort sind unbekannt“.
Tsultrim protestierte, während im nahegelegenen Kloster Kirti gerade eine große Gebetsversammlung stattfand. Bald wimmelte es in der Gegend nur so von chinesischem Sicherheitspersonal in Uniform und in Zivil.
Im Kloster Kirti und der Kreisstadt Ngaba kam es in den letzten Jahren auf Grund von Widerstand gegen die chinesische Herrschaft immer wieder zu Selbstverbrennungen und anderen Protesten von Mönchen, ehemaligen Mönchen, Nonnen und anderen Tibetern.
Tibetischen Quellen in der Region und im Exil zufolge fanden letztes Jahr acht Einzelproteste in Ngaba statt, während 2015 über neun berichtet wurde. Es ist jedoch wegen der von den chinesischen Behörden verhängten Einschränkungen der Nachrichtenübermittlung schwierig, an genaue Zahlen zu gelangen.
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