Ehemaliger Mönch bei Nacht in Nagchu festgenommen
Ein Tibeter, der früher einem Kloster im Bezirk Nagchu angehörte, wurde von den Behörden unter dem Verdacht von anti-chinesischen Aktivitäten in Gewahrsam genommen.
Der etwa 41jährige Ngawang Gyaltsen wurde am 24. Februar im Bezirk Sog in der Präfektur Nagchu, TAR, von der Polizei verhaftet, wie ein in Indien lebender Tibeter RFA mitteilte.
„Vermutlich wurde er aus politischen Gründen festgenommen, denn er wurde mitten in der Nacht abgeführt“, sagte die Quelle, Ngawang Tharpa, unter Berufung auf Kontakte in Tibet.
Freunde fanden später heraus, daß Gyaltsen sich in einem Haftzentrum in dem Nachbarbezirk Nagchu befindet, doch sein gegenwärtiger Aufenthaltsort und sein Zustand sind unbekannt.
Die Nachricht über seine Festnahme erreichte wegen der von den Behörden in der Gegend verhängten Kommunikationssperre nur mit Schwierigkeiten die Außenwelt.
Gyaltsen, der im Dorf Tarchen in der Gemeinde Gongsum wohnte, war früher Mönch im Kloster Shak Rongpo in Nagchu. „Während seiner Zeit im Kloster trat er zuweilen den chinesischen Kadern, die die patriotischen Umerziehungskurse durchführten, mutig entgegen“, fügte Tharpa hinzu.
„Daher wurde er gezwungen, das Kloster zu verlassen und lebte fortan als Laie“. „Seine Bewegungsfreiheit wurde ebenfalls eingeschränkt, und der Personenkreis, mit dem er Kontakte pflegen durfte, kontrolliert“. „Ohne Erlaubnis der Behörden durfte er nicht verreisen oder andere Leute treffen, und die Ortspolizei beobachtete ständig sein Tun“.
Die Behörden fürchten, daß sich politische Unruhen von den drei benachbarten Bezirken Sog, Nagchu und Driru auf andere Teile der Region ausbreiten könnten.
Am 14. März nahm die Polizei sieben Mönche des Klosters Tsenden in Sog unter dem Verdacht von gegen die chinesische Herrschaft gerichteten Aktivitäten in Gewahrsam, und dem Kloster wurden noch schärfere Restriktionen auferlegt. „Die Mönche werden nun rund um die Uhr überwacht, sie sind eingeschüchtert, und die Angst ist ihr ständiger Begleiter“. „Sogar, wenn sie bei Nacht zur Toilette gehen, werden sie von der Polizei belästigt“.
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