14. Juni 2021 |
Free Tibet, www.freetibet.org, Tibet Watch, https://www.tibetwatch.org/ |
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Hinter der Fassade - Die Version Tibets, die die KPC nicht sehen willIm Juni dieses Jahres wurde eine Gruppe von Journalisten und Fotografen von der chinesischen Regierung zu einem streng reglementierten Besuch ins besetzte Tibet eingeladen. Die Teilnehmer wurden durch die Hauptstadt Lhasa und einige andere sehenswerte Orte geschleust. Es entstanden Fotoreportagen, die die Schönheit Tibets und einige seiner historischen und kulturellen Reichtümer zeigen (1).
Vier Tibeter in Polizeigewahrsam im Bezirk Dzato in Osttibet im März 2021. Die Gruppe wurde von der lokalen Polizei vernommen, nachdem sie festgenommen worden war, weil sie auf einem Berg Weihrauch verbrannt und gebetet hatte. Einer der Gruppe, Thubten wurde im Anschluß daran inhaftiert. Sein gegenwärtiger Aufenthaltsort ist unbekannt.
Am 29. Juni 2020 wurden zehn Tibeter zu Haftstrafen zwischen 8 und 13 Jahren und Geldstrafen bis zu 70.000 Yuan (11.000 USD) verurteilt, weil sie an einem Protest gegen eine chinesische Schlachthausfirma und andere Bauprojekte im Bezirk Sangchu in Osttibet teilgenommen hatten.
Der Mönch Losang Thubten wird nach einem Solo-Protest im Mai 2016 in Ngaba, Osttibet, von der Polizei festgenommen. Losang Thubten trug ein Porträt des Dalai Lama und ging die Hauptstraße der Stadt Ngaba entlang, die unter den Tibetern als „Straße der Märtyrer“ bekannt ist, da dort über die Jahre viele Proteste stattgefunden haben. Der Grad der Sicherheit und Überwachung in Tibet macht groß angelegte Proteste heute fast unmöglich, so daß Einzelproteste die gewählte Methode einiger Tibeter sind, auch wenn sie unweigerlich zu Verhaftungen und langen Gefängnisstrafen führen.
Eine Überwachungskamera, die an einer Gebetsmühle in Tibet angebracht ist. Die Tibeter leben unter ständiger Überwachung, von der Polizei an Straßenecken bis zur Überwachung ihrer Online- und Telefonkommunikation, von Haushalten, die angewiesen werden, sich gegenseitig auszuspionieren, über Überwachungskameras in Klöstern bis zu Gesichtserkennungssoftware in Taxis in Lhasa. Im Jahr 2021 stufte die US-Organisation Freedom House Tibet neben Syrien als den am wenigsten freien Ort der Welt in Bezug auf Bürgerrechte und politische Freiheiten ein.
Die Folgen der Zerstörungen im Nonnenkloster Jhada im Bezirk Driru im Oktober 2015. Die chinesischen Behörden vertrieben 106 Nonnen aus dem 500 Jahre alten Nonnenkloster, bevor sie die Wohngebäude abrissen. Die Nonnen wurden zu ihren Familien in den Nachbarbezirken zurückgeschickt, und es wurde ihnen verboten, ihre Roben zu tragen oder Gebete zu sprechen.
Eine überwältigende Sicherheitspräsenz beim Monlam-Gebetsfest im Kloster Kumbum im Jahr 2015. Ein Tibeter, der vor Ort war, soll gesagt haben: „Ich hatte solche Angst, daß ich vergaß zu beten.“ Dieser riesige Militäraufmarsch wiederholte sich in den folgenden vier Jahren.
Manchmal kann ein Propagandabild eine erhellende Wahrheit enthüllen: Ein Bild des Dalai Lama würde normalerweise diesen Platz einnehmen, aber sein Bild und die bloße Erwähnung seines Namens wurden verboten. Tibetern, die im Besitz seines Bildes erwischt werden, wie Thardhod Gyaltsen, drohen harte Strafen. Statt dessen werden Klöster und sogar tibetische Haushalte angewiesen, Bilder von Xi Jinping und hochrangigen KPCh-Funktionären zu zeigen. Dieses Foto aus dem Jahr 2019 zeigt chinesische Beamte, die eine Inspektion durchführen.
Mönche werden 2008 von Sicherheitskräften abgeführt. Im März 2008 fegten die Proteste, die in Lhasa begonnen hatten, über Tibet hinweg und überraschten die chinesische Regierung. Die mutigen und größtenteils gewaltfreien Proteste wurden mit überwältigender Gewalt beantwortet, die zum Teil von Journalisten gefilmt wurde und die chinesische Regierung beschämte. Über 100 Tibeter wurden während der Proteste getötet, während Dutzende von Demonstranten bis heute als vermißt gelten oder im Gefängnis sitzen.
Soldaten marschieren vor dem Jokhang-Tempel in Lhasa. Inzwischen hat die chinesische Regierung sich geschworen, daß sie solche Proteste nie wieder zugelassen wird, und eine Politik der Aufrechterhaltung der „Stabilität“ um jeden Preis durch Massenüberwachung und eine erstickende Sicherheitspräsenz umgesetzt /realisiert. Der Architekt vieler dieser Maßnahmen, Chen Quanguo, beaufsichtigt derzeit einen Völkermord an den nördlich von Tibet wohnenden Uiguren.
Polizisten patrouillieren im Dorf Dza Wonpo in Osttibet im Januar 2020. Sie wurden in die Gegend entsandt, nachdem tibetische Mönche im November davor friedlich vor der örtlichen Polizeistation protestiert hatten. Die Demonstranten warfen Flugblätter in die Luft und forderten die tibetische Unabhängigkeit. Vier Mönche wurden daraufhin verhaftet und einer von ihnen, Tenzin Nyima, ist inzwischen an den Verletzungen gestorben, die er in der Haft erlitten hatte.
Hier geht es um die Zerstörungen im Jahr 2016 in der religiösen Gemeinschaft von Larung Gar im Bezirk Serthar, Osttibet. Zwischen Juni 2016 und Mai 2017 wurden mindestens 4.000 Mönche, Nonnen und Studenten gezwungen, den Ort zu verlassen, und ihre Behausungen wurden zerstört. Einige Bewohner kehrten von Besorgungen nach Hause zurück und fanden neue Schlösser an ihrer Tür vor, religiöse Versammlungen wurden verboten und die vertriebenen Mönche und Nonnen mußten Dokumente unterschreiben, in denen sie sich verpflichteten, niemals zurückzukehren.
Luftaufnahmen von Yarchen Gar, einer anderen großen religiösen Gemeinschaft in Osttibet, die umgangssprachlich auch als „Stadt der Nonnen“ bekannt ist. Sie war wiederholt Eingriffen der chinesischen Behörden ausgesetzt, einschließlich der Zwangsumsiedlung von Tausenden von Bewohnern und dem Abriß von Häusern. Die Zerstörung von Häusern am Westufer des durchfließenden Flusses, dem Nonnenviertel, wurde von Free Tibet anhand von Satellitenbildern dokumentiert.
Das einzige bekannte Bild von Gedhun Choekyi Nyima. Er wurde 1995 entführt, kurz nachdem er als der 11. Panchen Lama, einer der am meisten verehrten Lehrer des tibetischen Buddhismus, identifiziert worden war. Er war damals sechs Jahre alt und damit der jüngste politische Gefangene der Welt. 26 Jahre später sind sein Aufenthaltsort und sein Zustand immer noch ein streng gehütetes Geheimnis, trotz wiederholter Bitten um Information durch die Tibeter. Diejenigen, die seine Freilassung innerhalb Tibets fordern, riskieren unweigerlich ihre Verhaftung.
Die Flagge der Volksrepublik China weht außerhalb des Potala-Palastes in Lhasa. Die Fremdenführer der KPCh freuen sich zwar, wenn Touristen und Journalisten den Potala-Palast besichtigen, aber sie werden sich wohl kaum daran erinnern, daß er 1959 Schauplatz eines Massakers war, als protestierende Tibeter von der chinesischen Armee beschossen wurden. Während dieser Geschehnisse mußte der Dalai Lama um sein Leben fürchten und aus Tibet fliehen und konnte nie zurückkehren, während jedes Bild oder die bloße Erwähnung seines Namens in Tibet kriminalisiert werden. In der Zwischenzeit wird der entleerte Potala-Palast als Touristenort oder als Kulisse für Fotos benutzt.
Rechts ist ein Aushang zu sehen, der 2018 von den lokalen Behörden in der Stadt Chamdo in Zentraltibet herausgegeben wurde. Um die „ideologische Erziehung“ der Kinder sicherzustellen, verbietet sie den Familien die Teilnahme an religiösen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem heiligen Monat Saga Dawa.
Eine Schule in Zentraltibet, komplett mit chinesischer Flagge und Bildern von Xi Jinping und anderen KPCh-Funktionären. Obwohl die tibetische Sprache offiziell als „Minderheitensprache“ geschützt ist, wird sie in ganz Tibet durch eine gezielte Politik zur Förderung des Mandarin-Chinesischen marginalisiert. Zu den Maßnahmen gehören das Verbot für Klöster, ihren umliegenden Gemeinden Kurse in der tibetischen Sprache anzubieten, und die Erziehung tibetischer Kinder in Internatsschulen. Im Jahr 2016 wurde der Verfechter der tibetischen Sprache, Tashi Wangchuk, wegen seiner friedlichen Arbeit zur Förderung der tibetischen Sprache verhaftet und mußte für fünf Jahre ins Gefängnis.
Lhundrub Drakpa, ein tibetischer Sänger, der im Juni 2020 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wurde, wurde im Mai 2019 verhaftet, weniger als zwei Monate nach der Veröffentlichung seines Liedes „Black Hat“, in dem er die Politik der Regierung im Bezirk Driru kritisierte.
Sicherheitskräfte patrouillieren in Lhasa im Vorfeld des 10. März 2021. Rund um dieses Datum, dem Jahrestag des tibetischen Aufstands von 1959, gibt es Reisebeschränkungen und verschärfte Sicherheitsvorkehrungen, obwohl Lhasa das ganze Jahr über einer der am stärksten überwachten Orte der Welt bleibt.
Gesichter von einigen der Tibeter, die Selbstverbrennungsproteste gegen die Besetzung durchgeführt haben. Mindestens 159 Tibeter haben sich seit 2009 selbst angezündet, wobei die meisten dieser Proteste tödlich endeten.
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