7. Januar 2019
Free Tibet, www.freetibet.org

Tibetische Buddhisten werden zu patriotischen Veranstaltungen eingeladen, um sie zur Loyalität zu motivieren

Die Behörden setzen ihre aggressiven Anstrengungen fort, um die Tibeter zu einer wohlwollenden Haltung gegenüber China zu erziehen. Neben neuen Verordnungen und Gesetzen starteten die Behörden in den letzten Jahren Workshops für rechtliche Studien und Propaganda-Feldzüge, um die Loyalität der Tibeter gegenüber der kommunistischen Partei und der chinesischen Nation zu festigen. All diese Initiativen werden durch Pekings alles beherrschenden Sicherheitsapparat in Tibet gestützt.

So versammelten die chinesischen Behörden am 21. Dezember 2018 die religiösen Führungspersonen in Lhasa, um sie bei einer jährlich stattfindenden Auszeichnungszeremonie zu würdigen. Die Teilnehmer setzten sich aus Vertretern von über 70 Männer- und Frauenklöstern der Autonomen Region Tibet (TAR) zusammen.

Angesichts der wichtigen Rolle des tibetischen Buddhismus unter den Einheimischen in ganz Tibet und der potentiell subversiven Rolle, die er gegen die chinesische Herrschaft spielen könnte, versucht China schon seit langem, die religiösen Einrichtungen zu kontrollieren. Neben repressiven Maßnahmen werden auch Anreize gegeben, um die Tibeter zur Zusammenarbeit zu ermutigen So wurden bei der Zeremonie 7034 Mönche und Nonnen durch Khatags und Auszeichnungen geehrt.

Nach dem 19. Volkskongreß der Kommunistischen Partei Chinas im Herbst 2017 bemühte sich China erneut, die Religion mit der Parteidoktrin vereinbar zu machen. Das Zugehörigkeitsgefühl zur Nation hat mithin gegenüber allem anderen Priorität, und dem Diktat der Partei den Gehorsam zu verweigern, könnte für einen jeden verhängnisvoll werden.

Ding Yexian, der Vize-Sektretär des Parteikomitees der TAR erklärte: „Die gegenwärtige Entwicklung einer jeden Religion in China muß mit der Stabilität der Nation Hand in Hand gehen und unserer sozialistischen Gesellschaft in dieser neuen Ära dienen. Dadurch können wir eine kreative Transformation und eine innovative Entwicklung herbeiführen.“

Außerdem eröffnete das West Huangsi Museum am 28. Dezember eine dreimonatige Ausstellung, die gemeinsam von der Chinesischen Buddhistischen Vereinigung, der Einheitsfrontabteilung des Komitees der KPC der Provinz Qinghai, dem Höheren Buddhistischen College und dem Chinesischen Institut für Tibetische Sprache gesponsert worden war.

Sie wurde von dem Buddhistischen College der Abteilung für tibetische Sprache der Provinz Qinghai, der historischen Ausstellungshalle der Partei und dem Tibetologie-Forschungszentrum Chinas mitorganisiert.

Die Ausstellung zeigt den tibetischen Gelehrten Dobi Geshe Sherab Gyatso (1884-1968), der als Dobi Geshe bekannt wurde und einer der einflussreichsten und loyalsten Partner der KPC im 20. Jahrhundert war.

Die  Ausstellung in dem Museum und die Auszeichnungszeremonie sind Beispiele für die aktuellen Bemühungen der KPC, bei der Bevölkerung einen Geist des Wohlwollens gegenüber dem chinesischen Mutterland wachsen zu lassen.