16/17. August 2013
Department of Information and International Relations, www.tibet.net

Chinas Diamanten-Rush in Tibet führt zu Massenprotesten: Verletzte Festnahmen, ein Selbstmord

Die chinesische Regierung setzte ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften in der Region Yushul ein, nachdem die dort ansässigen Tibeter massenhaft gegen das Schürfen von Diamanten durch chinesische Bergleute protestierten.

Tief besorgt wegen der Auswirkungen der Bergbautätigkeit auf ihre Gesundheit und die Ökologie blockierten Hunderte von Tibetern die Abbau-Operationen.

Am 13. August 2013 strömten die Tibeter zusammen, um dem illegalen Abbau der Chinesen in der Gegend von Dzatoe in der TAP Yushu Einhalt zu gebieten.

Nachdem es zu einer heftigen Konfrontation zwischen den Tibetern und den chinesischen Bergleuten gekommen war, brachte die Regierung sofort Hunderte von Sicherheitskräften zum Einsatz.

Sicherheitskräfte treffen in Militärkonvois ein

Die Tibeter weigern sich, ihren Protest zu beenden und sagen, der Abbau in der Gegend würde illegal betrieben. Daraufhin drohten die Behörden damit, diejenigen Tibeter, die den Protest anführen, festzunehmen.

Die von China ohne Umweltverträglichkeitsstudien betriebene großflächige Ausbeutung der Bodenschätze in Tibet führte zu anhaltenden sozio-ökonomischen und Umweltproblemen. Durch den enormen Zustrom chinesischer Migranten wurden den Tibetern ihre Beschäftigungsmöglichkeiten genommen.

Im März dieses Jahres fanden über 83 Bergleute bei einem verheerenden Murenabgang in dem Gyama Bergbaugebiet in Medrogunkar, unweit der Hauptstadt Lhasa, den Tod (1).

Die Tibetische Zentralverwaltung in Dharamsala hat der chinesischen Regierung wiederholt nahegelegt, die aktive Beteiligung des tibetischen Volkes an dem Prozeß der Entscheidungsfindung in Tibet sicherzustellen, dafür zu sorgen, daß die Auswirkungen auf das soziale Gefüge, die Umwelt und die Kultur gründlich erforscht werden, daß die natürlichen Lagerstätten nicht leergefegt werden. Weiterhin, daß die Migration und Niederlassung von Nicht-Tibetern in Tibet nicht mehr begünstigt wird und daß die Übertragung des Besitztitels an tibetischem Land und Ressourcen auf Nicht-Tibeter beendet wird.

Update vom 17. August:

Mehrere Tibeter wurden verletzt und einer soll Selbstmord begangen haben, nachdem die chinesischen Sicherheitskräfte das Feuer eröffneten und Tränengas einsetzten, um die protestierenden Tibeter zu vertreiben.

Mehrere Militärkonvois trafen am Schauplatz ein. Ungefähr 500 paramilitärische Kräfte stürmten die Bergbauareale in Atod Yultso und Zachen Yultso und feuerten Tränengas auf die Protestierenden ab. Sie drohten diesen mit schrecklicher Vergeltung, falls sie nicht weichen würden.

Mehrere Tibeter wurden bei dem gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte verwundet, während mindestens acht festgenommen wurden. 15 mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Ein Mann namens Sogpo Choedrup, der versuchte, sich mit einem Messer zu töten, wurde schwer verletzt von der Polizei weggebracht. Einer anderen Quelle zufolge hat er sich umgebracht. Ob er noch am Leben ist oder nicht, ist unklar.

Die Sicherheitskräfte planen auch gegen den dritten Protestort Chidza mit Gewalt vorzugehen.

(1) Siehe den CTA-Report: Massive Exploitation of Mineral Resources Caused Mining Desaster in Tibet