23. November 2012
Department of Information and International Relations, www.tibet.net, Phayul, www.phayul.com

„Ohne die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet ist das Leben nicht mehr lebenswert“: Ein Tibeter verbrennt sich in Rebkong und ein anderer in Kanlho

Lumbum Tsering, 18, verbrannte sich am späten Nachmittag des 22. Novembers in der Ortschaft Dowa, in Rebkong. Auch Xinhua berichtete über den Vorfall und bestätigte, daß der Selbstverbrenner Libong Tsering (chin. Schreibweise des Namens) seinen Verletzungen erlegen ist.

„Lumbum Tsering setzte sich aus Protest gegen die chinesische Regierung in der Stadt Dowa in Brand”, teilte ein Tibeter mit Kontakten zu der Gegend mit. „Bald lief eine große Zahl von Leuten zusammen, um seinen Körper vor dem Zugriff der Behörden zu retten“. „Später vollzogen die Mönche des Klosters von Dowa auf einem Verbrennungsgrund in der Nähe die letzten Riten für Lumbum Tsering“.

Derselben Quelle zufolge ist Lumbum Tserings feuriger Protest dem Aufmarsch riesiger Mengen chinesischer bewaffneter Kräfte und den den Tibetern auferlegten einschneidenden Restriktionen zuzuschreiben. „Nach der Zunahme der Selbstverbrennungsproteste in Dowa und den umliegenden Gegenden in der letzten Zeit wimmelt es dort nun überall von chinesischem Sicherheitspersonal mit Maschinengewehren, so daß die Tibeter sich nicht mehr frei bewegen können“.

Und in der Nacht zum Donnerstag verbrannte sich ein weiterer Tibeter in Luchu (chin. Luqu) in der TAP Kanlho in der Provinz Gansu, womit die Gesamtzahl der feurigen Proteste auf 80 stieg. Alleine in diesem Monat waren es achtzehn.

Tamdrin Kyab und sein Portrait neben dem des Dalai Lama

Tamdrin Kyab, 23, ein ehemaliger Mönch des Klosters Shitsang zündete sich um 10 Uhr nachts in Luchu an, nur Stunden nachdem der 18jährige Lumbum Tsering in Rebkong den Feuertod gestorben war.

„Er verbrannte sich in der Nähe des Luchu Flusses, wo er seinen Verletzungen erlag“. Als die Ortsansässigen am nächsten Morgen von dem Vorfall erfuhren, trugen sie sofort seinen Körper nach Hause, wo die Mönche des Klosters Shitsang die Gebete für ihn rezitierten.

Einer Quelle aus der Gegend zufolge sagte Tamdrin Kyab, wann immer er wieder von einer Selbstverbrennung hörte: „Ach könnte ich doch dasselbe tun… Es ist sinnlos weiterzuleben, wenn Seine Heiligkeit der Dalai Lama nicht in sein Heimatland zurückkehren darf“.

Ein Bild, das uns erreichte, zeigt seinen vollständig verkohlten Körper, während ein anderes sein gerahmtes Bild neben dem seiner Heiligkeit des Dalai Lama mit Butterlampen davor zeigt.

Sikyong Dr. Lobsang Sangay, das demokratisch gewählte Oberhaupt des tibetischen Volkes, appellierte an die Tibeter und ihre Unterstützer weltweit, sich mit so vielen Menschenrechtsgruppen wie möglich zusammenzutun, um am 10. Dezember den globalen Solidaritätstag wahrzunehmen.

„Trotz unserer wiederholten Aufrufe, von solch drastischen Taten abzusehen, gehen die Selbstverbrennungen in Tibet weiter. Ich appelliere daher an die internationale Gemeinschaft und die Regierungen in aller Welt, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und auf die allgemein vorgebrachte Sehnsucht der Tibeter nach der Rückkehr Seiner Heiligkeit des Dalai Lama und nach Freiheit in Tibet zu reagieren“.

Die in einem bisher nicht vorgekommenen Ausmaß energische Erklärung der Hochkommissarin für Menschenrechte der UN, Navi Pillai, und der Besuch des amerikanischen Botschafters in Ngaba vor einem Monat, machen deutlich, daß die Situation in Tibet entsetzlich ist und dringend angegangen werden muß. „Wir bitten die neu ernannte chinesische Führung eindringlich, die 12 von den UN und internationalen Körperschaften gestellten Anträge für Reisen nach Tibet zu genehmigen und zu kooperieren. Die chinesische Regierung sollte eher die von den Organen der UN ausgearbeiteten Empfehlungen umsetzen, statt ihre Zuflucht bei Schuldzuweisungsspielen zu suchen“, erklärte er.