18. Juli 2011 |
Department of Information and International Relations, www.tibet.net
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Die Tibetische Zentralverwaltung verurteilt das neue Weissbuch als reine SchönfärbereiAls Reaktion auf das jüngste Weißbuch Chinas zu Tibet gab die Abteilung für Information und Internationale Beziehungen der Tibetischen Zentralverwaltung in Dharamsala bei einer Pressekonferenz am 18. Juli die folgende Erklärung ab. Das endgültige Urteil über Chinas gute oder schlechte Regierung in Tibet sollte das tibetische Volk schließlich selbst fällen. Seit dem Abschluß des 17-Punkte Abkommens, das 1951 unter Zwang in Peking unterzeichnet wurde, also seit über 60 Jahren, hat das tibetische Volk sein Urteil durch seinen Einsatz von Leib und Leben überdeutlich gemacht. Auch 60 Jahre nach der Invasion Tibets durch China und über 50 Jahre, nachdem Tibet unter die totale Kontrolle Pekings geriet (im Zuge der Niederschlagung des populären Volksaufstandes jenes Jahres gegen die chinesische Herrschaft), stehen heute noch große Landstriche de facto unter Kriegsrecht. Die grausige Lage in Kardze und in Ngaba in Osttibet spricht Bände darüber, wie das tibetische Volk über 60 Jahre chinesischer Herrschaft in Tibet urteilt. Vor diesem Hintergrund kann die Tibetische Zentralverwaltung nicht anders, als das Weißbuch, das der Staatsrat, also das Kabinett der chinesischen kommunistischen Regierung, am 11. Juli herausgab, als eine weitere Schönfärberei der derzeitigen häßlichen Realität zu betrachten. Ein derartiges Weißbuch kann die Stimmen einer immer größer werdenden Zahl von Mönchen, Nonnen, Autoren und Studenten, die größere Freiheit für Tibet und die Rückkehr Seiner Heiligkeit, des Dalai Lama, zu seinem Volk fordern, nicht ersticken. Das jüngste Weißbuch ist in der Tat der Versuch, die dunkelste Periode, welche das tibetische Volk nach Chinas Einmarsch in Tibet durchmachte, zu vertuschen. Über 1,2 Millionen Tibeter fielen Chinas Herrschaft in Tibet zum Opfer, und nun wird jede Spur der tibetischen Identität vernichtet. Ein weiteres erstaunliches Phänomen bei Chinas Weißbüchern zu Tibet ist ihre Häufigkeit. In einer offenen, pluralistischen Gesellschaft würde sich doch keine vom Volk gewählte Regierung veranlaßt sehen, ein Weißbuch nach dem anderen zu veröffentlichen. Bei einer gebildeten Wählerschaft und freien Medien sind die Menschen in der Lage, ihr Urteil über die Effizienz ihrer gewählten Vertreter durch ihre Wahl abzugeben. In China ist es aber nicht so. Im Zeitalter des Internets geben die chinesisch-kommunistischen Machthaber Unsummen aus, um das eigene Volk in Unwissenheit zu halten und den Medien einen Maulkorb anzulegen. In Anbetracht dessen können auch noch so große Berge von weißem und recyceltem Papier die Stimmen der mutigen Chinesen nicht zum Schweigen bringen, die in China Demokratie fordern, und die von Tibetern, die nach mehr Freiheit für das tibetische Volk verlangen. Eine andere überraschende Tatsache ist, daß keine andere Minorität mit so viel weißem Papier eingedeckt wurde wie die Tibeter. Ein Grund, weshalb China so viel „Tinte und Papier“ auf die Tibeter verschwendet, ist wohl, um der ungeheueren und wachsenden Sympathie, die der tibetische Freiheitskampf in der internationalen Gemeinschaft selbst unter chinesischen Wissenschaftlern, Schriftstellern, Intellektuellen und Menschenrechtsaktivisten innerhalb und außerhalb Chinas auslöst, etwas entgegenzusetzen. Die internationale Gesellschaft als solche wird sich aber durch Chinas Weißbücher zu Tibet nicht täuschen lassen. Die Zentraltibetische Verwaltung ergreift hiermit die Gelegenheit, Peking mitzuteilen, daß der Tag, an dem der Staatsrat zu dem Schluß kommen wird, daß keine weiteren Weißbücher zu Tibet mehr nötig sind, der Tag sein wird, an dem die Wirklichkeit in Tibet den offiziellen schönen Reden der chinesischen Kommunisten entspricht. Wenn die Gefühle des tibetischen Volkes geachtet und seine Wünsche in die Staatspolitik aufgenommen werden, wird das tibetische Volk aus eigenem Entschluß, ohne daß die KPCh einen Anstoß geben müßte, Peking sein eigenes Weißbuch unterbreiten. Damit China ein solches Weißbuch seitens des tibetischen Volkes über seine Errungenschaften in Tibet verdient, muß Peking ihm erlauben, frei zu reden. Das Abwürgen der Stimmen der Tibeter in Tibet und das Hinausposaunen seiner Propaganda durch ein gigantisches Megaphon wird niemand überzeugen können. China könnte seine Mittel und Talente auf anderen Gebieten gewinnbringender einsetzen. Die tibetische Zentralverwaltung wird später noch eine detaillierte Entgegnung auf die Entstellung historischer Tatsachen und andere propagandistische Fehlaussagen über Tibet herausgeben, die das jüngste Weißbuch enthält. Dharamsala, 18. Juli 2011 Medienkontakte: |
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