7. Juni 2011 |
Department of Information and International Relations, www.tibet.net,
Phayul, www.phayul.org |
Kurze Videosequenz aus Tibet enthüllt die grosse Sehnsucht der Tibeter nach der Rückkehr des Dalai LamaEin neues Video ist aufgetaucht, das eine Gruppe tibetischer Mönche zeigt, die am 8. Mai 2010 in Nyagrong) in der osttibetischen Provinz Kham demonstrierten. Der Bezirk Nyagrong (chin. Xinlong xian), TAP Kardze, Provinz Sichuan, weist einen großen Bevölkerungsanteil chinesischer Zuwanderer auf. Vier Mönche riefen bei ihrer spontanen friedlichen Protestaktion „Lang lebe Seine Heiligkeit der Dalai Lama“, „Unabhängigkeit für Tibet“ und „Ladet Seine Heiligkeit den Dalai Lama nach Tibet ein“! Sie wurden identifiziert als Apo Tashi, 22, Tsering Gyaltsen, 19, und Tsering Wangchuk, 22, aus dem Kloster Guru, sowie Rigzin Dorjee aus dem Kloster Jamjor. Der dreiminütige Clip zeigt, wie die Mönche die tibetische Nationalflagge schwenkend durch die Straßen von Nyagrong laufen, während sie Parolen skandieren, in denen sie die Unabhängigkeit fordern, und Flugblätter in die Luft werfen. Man sieht, daß sie die Chuba, die traditionelle tibetische Kleidung tragen, wie sie über die Brücke über den Nyagchu Fluß laufen und dabei immer wieder „Kyi hi hi“ schreien, ein alter tibetischer Schlachtruf, der die Leute ermuntern soll, sich erfolgreich zu widersetzen (1). Es dauerte nicht lange, bis die Sicherheitskräfte anrückten, um die Protestierenden festzunehmen. Unter dem Schutz Ortsansässiger gelang es dreien der Mönche, auf Motorrädern zu entkommen. Ein weiterer Mönch, der Bilder von der Protestaktion machte, hatte Pech, denn sein Motorrad versagte ihm den Dienst und er wurde festgenommen Seitdem fehlt jede Spur von den vier Mönchen (2). Ein junger Tibeter, Phuntsok Choephel, aus Dharamsala kommentierte, es sei zutiefst bewegend, daß man ein solches Zeugnis der Tapferkeit der Tibeter in Tibet erhalten habe. „Der Mut und die Entschlossenheit der Mönche sind beispielhaft. Sie wissen doch, daß sie jeden Augenblick erschossen und getötet werden können, trotzdem ist es einfach mitreißend, wie sie so unbefangen und begeistert demonstrieren“. Wie überall in Tibet erlebte auch die Gegend von Nyagrong 2008 viele friedliche Protestaktionen. Die Bewohner der niedriger gelegenen Teile von Nyagrong machten ihrem Unmut gegen die ihnen aufgezwungene patriotische Erziehung Luft, während die Bewohner der höher gelegenen Teile aus Protest die Bestellung ihrer Felder einstellten. Viele wurden festgenommen, weil sie sich den Anordnungen der Behörden nicht fügen wollten. Ein Mann namens Pema Yeshi wurde mit einem 2jährigen Vollstreckungsaufschub zum Tode verurteilt, weil er im März 2009 angeblich Druckschriften verteilt und angeklebt haben soll. Zwei andere Tibeter, Sonam Gonpo und Tsangtsog wurden zu lebenslänglicher Haft bzw. 16 Jahren Gefängnis verurteilt (3). Als die Bewohner von Kyachue Thangkya im April 2009 erneut protestierten, schossen die Sicherheitskräfte auf sie. 2009 und 2010 protestierten die Bewohner von Khawa Lungri gegen die Ausbeutung der Bodenschätze an einem ihnen heiligen Berg. (2) Tibet Post International veröffentlichte sehr gute Bilder dieser kühnen Protestaktion (3) 26. Februar 2010, „Drei Tibeter in Nyarong zum Tode mit Bewährung, zu lebenslang und zu 16 Jahren verurteilt“ |
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