Trauer über die tragische Selbstverbrennung zwei junger Mönche aus dem Kloster Kirti in Ngaba
Der Kashag der Tibetischen Zentralverwaltung ist erschüttert über die jüngste Entwicklung in Tibet, wo sich zwei Mönche aus dem Kloster Kirti in der TAP Ngaba am Montag Vormittag selbst in Flammen setzten, um gegen die fortgesetzte Besetzung ihres Heimatlandes durch die VR China zu protestieren.
Die Mönche, die sich selbst anzündeten, sind Lobsang Kalsang und Lobsang Kunchok, 18 und 19 Jahre alt. Lobsang Kalsang ist der jüngere Bruder des Mönches Lobsang Phuntsok, der starb, nachdem er sich am 16. März selbst verbrannt hatte.
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Lobsang Kelsang Lobsang Konchok
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„Die Mönche kamen um etwa 10.30 Uhr Ortszeit bei einer Hauptkreuzung in der Stadt Ngaba an“, derselbe Ort, an dem sich Phuntsok im März verbrannt hatte. „Sie trugen dicke Überhänge, sie setzten sich kurz hin, dann erhoben sie sich, hielten eine tibetische Flagge hoch, umarmten sich und riefen Parolen für ein langes Leben des Dalai Lama, für Religionsfreiheit und für Freiheit für Tibet. Dann legten sie ihre Überhänge ab, traten auf die Straße, übergossen sich mit Benzin und setzten sich in Brand. Parolen rufend rannten sie durch die Straße“, sagte ein Sprecher des Schwesterklosters Kirti im Exil.
Augenzeugen berichteten, die Körper beider Mönche seien sofort von den Sicherheitskräften entfernt worden. Umstehende sagten, einer der Mönche sei auf der Stelle gestorben und der andere an einen unbekannten Ort gebracht worden.
Hingegen meldete Xinhua aus Chengdu, beide Mönche seien noch am Leben und würden wegen Brandverletzungen behandelt werden. Für diese Nachricht gibt es keine Bestätigung.
Seit der Selbstverbrennung von Lobsang Phuntsok am 16. März ist das Kloster Ngaba Kirti von Hunderten chinesischer Regierungsbeamter besetzt, die Mönche stehen unter strenger Überwachung, viele von ihnen verschwanden oder wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.
„Während chinesische Offizielle die Mönche den unaufhörlichen politischen Umerziehungsmaßnahmen unterziehen, gleicht ihr Leben in den letzten fünf Monaten einem Gefängnisdasein, denn das Sicherheitspersonal verfolgt pausenlos jede ihrer Bewegungen“, heißt es in der Verlautbarung des Exilklosters Kirti.
Die Militärpräsenz wurde in der gesamten Region Ngaba sofort verstärkt und die Bewegungsfreiheit der Leute eingeschränkt, die Telefonverbindungen nach Ngaba sind unterbrochen.
Der Kashag übermittelte den Angehörigen der beiden Novizen sein tiefes Beileid und versicherte sie seiner Gebete; er ruft die chinesischen Behörden auf, „unverzüglich seine Aufmerksamkeit den Gründen für die Klagen des tibetischen Volkes zuzuwenden und das Tibet-Problem friedlich zu lösen“.
„Diese Serie von Selbstverbrennungen in Tibet zeugt von der Verzweiflung des tibetischen Volkes angesichts der trostlosen Situation, in der es sich derzeit befindet“.
Ebenso brachte das Tibetische Exilparlament seine Solidarität mit den Mönchen und ihren Familien zum Ausdruck. Es ist entsetzt über die verfehlte Politik der chinesischen Behörden in Tibet. Durch ihre Selbstverbrennung wollten die Mönche auf die allgemeine Notlage aufmerksam machen“.
„Die fortgesetzte Repression, patriotische Umerziehung, Hexenjagd und Inhaftierung von Mönchen des Klosters Kirti, die nun seit 2008 anhalten und sich in den letzten 8-9 Monaten noch verstärkten, führten zu solchen drastischen Akten friedliebender Mönche“.
„Das Tibetische Parlament ruft die chinesischen Behörden auf, ihre repressive Politik in ganz Tibet zu überdenken, und die internationale Gemeinschaft, China für seine gräßlichen Menschenrechtsverletzungen zur Verantwortung zu ziehen“.
27. September: Die Polizei hat inzwischen alle Internetverbindungen abgeschnitten und die Straßen zu dem Kloster blockiert. Die Behörden in Ngaba ordneten an, daß nicht mehr als sechs Personen an einem Ort versammeln dürfen, die Bewohner können keine Anrufe mehr tätigen oder SMS über ihre Handys schicken.
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