Zwei weitere Mönche des Klosters Kirti verhaftet, traditionelles Fest unter Zwang begangen
Es hat sich inzwischen bestätigt, daß die chinesische Polizei zwei weitere gelehrte Mönche, Gyatso und Lobsang Gendun, aus dem Kloster Kirti in der TAP Ngaba, Provinz Sichuan, festnahm.
Wie von dort verlautet, holte die Polizei den Mönch Gyatso am 21. November aus seinem Zimmer und führte ihn ab. Der etwa 42jährige Gyatso gehört zur Raktsa Familie in der Siedlung Mesip, Bezirk Ngaba. In jungen Jahren trat er ins Kloster ein. Ehe die dem Kloster Kirti angegliederte Schule geschlossen wurde, wirkte er dort als Lehrer. Er betätigte sich auch schriftstellerisch und schrieb Beiträge für regionale Zeitungen und Magazine, außerdem ist er ein Meister in tibetischer Kalligraphie und Kunst.
Lobsang Gendun, 48 Jahre, ein ehemaliger Zuchtmeister des Kalachakra-Instituts von Kirti, wurde Mitte Oktober festgenommen. Er stammt aus der Sego Familie im Dorf Kanyag, Gemeinde Trotsik, und wurde bereits im Knabenalter Mönch.
Die Gründe für die Festnahme der beiden Mönche sind nicht bekannt, ebenso wenig, wohin sie gebracht wurden und wie ihr Befinden ist.
„Die Lage in Kirti bleibt weiterhin angespannt, wobei ungeheuer viele Sicherheitskräfte im Einsatz sind. Viele von ihnen sind sogar in tibetische Kleidung geschlüpft, um die Ortsansässigen noch besser ausspionieren zu können. Die Einschränkungen des normalen Lebens werden immer schlimmer, und nun sind auch noch private Fahrzeuge von den Hauptstraßen verbannt worden“, berichteten die Mönche Lobsang Yeshe und Kanyak Tsering vom Kloster Kirti in Dharamsala.
Die Behörden verlangten, daß die Mönche am 20. November das buddhistische Fest Ganden Ngachoe [Todestag von Je Tsongkhapa] wahrnahmen, und daß sie die traditionellen Debatten abhielten. Dadurch sollte der Anschein erweckt werden, daß im Kloster alles normal abliefe.
Trotz der Infiltration von chinesischen Beamten in tibetischer Kleidung und einer überwältigenden Polizeipräsenz gedachten Mönche und Laien um Mitternacht derjenigen, die ihr Leben für Tibet geopfert hatten. Sie beteten und brachten Butterlampen dar.
Tagsüber waren auch sehr viele Sicherheitskräfte am Haupteingang des Klosters stationiert. Augenzeugen sprechen von etwa zehn Militärlastwagen und berichten, daß mehr als 200 chinesische Beamte die Mönche während des Ganden Ngachoe beaufsichtigten.
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