12. März 2010
Department of Information & International Relations (DIIR), www.tibet.net
Central Tibetan Administration
Gangchen Kyishong, Dharamsala

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Das US-State Department spricht in seinem Länderbericht 2009 von „schweren Repressionen“ in Tibet

In seinem „Länderbericht 2009 über den Umgang mit den Menschenrechten in aller Welt“, der am 11. März 2010 herauskam, drückte das amerikanische Außenministerium seine Bedenken über die schweren Menschenrechtsverletzungen in Tibet aus. Ebenso verlieh es seiner Besorgnis um das Fortbestehen des einzigartigen religiösen, kulturellen und sprachlichen Erbe Tibets Ausdruck.

In dem Report heißt es, der Umgang der chinesischen Regierung mit den Menschenrechten in den tibetischen Gebieten sei miserabel, und die Unterdrückung der Rechte auf freie Meinungsäußerung, Religionsfreiheit, Freiheit der Versammlung und Freizügigkeit, die nach den Demonstrationen vom März 2008 drastisch verstärkt wurde, gehe mit voller Wucht weiter.

Die chinesischen Behörden begingen weiterhin ernste Menschenrechtsverletzungen wie außergerichtliche Hinrichtungen, Folter, willkürliche Festnahmen, Inhaftierung ohne Prozeß und Verhängung von Hausarrest. Die Erhaltung und Förderung des einzigartigen religiösen, kulturellen und linguistischen Erbes Tibets gibt immer noch Anlaß zu Sorge.

Der Bericht behandelt detailliert die widerrechtliche Tötung, das Verschwindenlassen, Folter, willkürliche Festnahme und Inhaftierung von Tibetern durch die chinesischen Behörden. Er macht ganz deutlich, daß den tibetischen Häftlingen ein fairer öffentlicher Gerichtsprozeß vorenthalten wird, er behandelt auch die Unterdrückung der Rede- und Pressefreiheit, des freien Zugangs zum Internet, der akademischen Freiheit und den mangelnden Schutz des kulturellen Erbes Tibets.

Teil „Tibet“ des „2009 Human Rights Report: China” des US-State Department

6. März 2010

Phayul, www.phayul.com

Junger Tibeter wegen Aufrufens „politischer Inhalte“ im Internet inhaftiert

Ein 25jähriger Tibeter namens Tashi wurde letzten Monat im Bezirk Sog, Präfektur Nagchu, TAR, festgenommen, wie ein im Exil lebender Tibeter mit Kontakten zu der Gegend Phayul mitteilte.

Das genaue Datum und der Zeitpunkt der Verhaftung sind nicht bekannt, aber Ngawang Tharpa, ein Tibeter aus dem Bezirk Sog, sagte, Tashi sei festgenommen werden, weil er im Internet „verbotene politische Inhalte“ angeschaut habe und in Kontakt zu den „ausländischen Elementen der spalterischen Kräfte der Dalai Clique“ getreten sei. Tashi befindet sich derzeit in einer Haftanstalt in der Präfektur Nagchu.

Derselben Quelle zufolge wird Gyalseng, der im Dezember 2009 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, regelmäßig gefoltert, obwohl er von seinen Angehörigen besucht werden darf. Der 26jährige Gyalseng ist einer von vier Tibetern, die am 1. Oktober 2009 festgenommen wurden, dem Tag, an dem China das 60jährige Jubiläum der KP feierte. Sie hatten Bilder und Belehrungen des Dalai Lama in dem bekannten chinesischen Chat-Forum qq.com eingestellt.*

Die chinesische Regierung hat die „patriotische Umerziehungskampagne“ im Bezirk Sog intensiviert. Dabei werden Tibeter gezwungen, an politischen Schulungen teilzunehmen, die bezwecken, jede Form von politischem Dissens zu zermalmen, fügte er hinzu.

* 16. Oktober 2009 „Drei Tibeter wegen Einträgen über den Dalai Lama in Chat-Foren festgenommen