Der Protest gegen die Repression in Tibet lässt sich nicht zum Schweigen bringen
Seit die chinesische Regierung Anfang des Monats, besonders in der Hauptstadt Lhasa, Spezialeinheiten der Bewaffneten Polizei und des Büros für Öffentliche Sicherheit einsetzte, um noch schärfer als bisher gegen die Tibeter vorzugehen, reißen die Berichte über friedliche Proteste von Tibetern in den verschiedenen Teilen des Landes nicht ab.
Einer zuverlässigen, der tibetischen Zentralverwaltung in Dharamsala zugegangenen Information zufolge werden unschuldige ehemalige politische Gefangene, Personen die politischer Aktivitäten verdächtigt werden, sowie solche, die nur zu Besuch in Lhasa, aber dort nicht ständig ansässig sind, willkürlich festgenommen und intensiven Verhören unterworfen.
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Sicherheitskräftge mißhandeln Tibeter (Bild: TibetPost)
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Eine Gruppe von Festgenommenen wurde grausam geschlagen und im Dorf Peding in der Gemeinde Tsel Gungthang, die der Stadt Lhasa untersteht, in Untersuchungshaft genommen. Sie wurden alle in einen Raum gepfercht und ohne Nahrung gelassen. Einige von ihnen seien inzwischen freigelassen und ihren Angehörigen übergeben worden, aber andere befänden sich noch in Haft.
Entlang der Straße vom Flugplatz Gongkar nach Lhasa wurden etwa zehn Sicherheitskontrollen eingerichtet, und alle Reisenden werden genauestens durchsucht.
Bei einem anderen Zwischenfall versammelten sich viele Tibeter bei dem Kloster Onpo in Dzachuka und riefen Parolen, nachdem sie Tierfelle verbrannt hatten. Seit 2006, als der Dalai Lama seine Anhänger aufrief, keinen unnötigen Schmuck zu tragen und Produkte von gefährdeten Tierarten zu meiden, verbrennen die Tibeter, besonders in Amdo, immer wieder ihre Tierfelle.
Am 10. März, dem 51. Gedenktag des tibetischen Volksaufstands, veranstalteten die Bewohner der Gemeinde Tsangshoe im Bezirk Markham eine friedliche Demonstration. Am selben Tag sollen eine Nonne und ein Jugendlicher im Bezirk Kardze protestiert haben.
In der Präfektur Ngaba in der Provinz Amdo nahm die Polizei am 10. März einige Pilger fest, die ihren Weg zum Kloster Kirti mittels Niederwerfungen zurücklegen wollten.
Nach einer friedlichen Demonstration am 15. März, die von einer Gruppe von 15 Schülern der Mittelschule in Machu in der Provinz Amdo angeführt wurde, marschierten Einheiten der Militärpolizei auf, um die Region unter Kontrolle zu halten.
Die chinesische Regierung hat eine große Anzahl von bewaffneten Kräften in Tibet eingesetzt, als befände sich das Land im Kriegszustand. Dennoch finden die Tibeter immer wieder Wege, um irgendwie ihre Meinung in friedlicher Weise zum Ausdruck zu bringen, was von ihrem unvergleichlichen Mut zeugt.
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