15. Mai 2010 |
Department of Information & International Relations (DIIR), www.tibet.net
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Die Regierung verhängt unverändert unfaire und harte Urteile Lehrerin aus Nagchu zu 15 Jahren verurteilt
Sie warfen ihr ein schwarzes Tuch über und führten sie ab. Zuerst fuhren sie sie in ihre Wohnung in Nagchu, wo sie alles auf den Kopf stellten, ehe sie sie in das geheime Haftzentrum Sangyib In Lhasa verbrachten. Hier wurde sie bis zu ihrer Verurteilung im Januar 2010 wiederholten Verhören unterzogen. Über ihren weiteren Verbleib wurde nichts bekannt. Lhamo Kyab, Tochter von Dhondup, entstammt der Familie Nyenpatsang in Nagchu. Nach Durchlaufen der örtlichen Schulen machte sie am pädagogischen Institut in Nagchu eine Lehrerausbildung. Ab 1982 lehrte sie 25 Jahre lang Tibetisch, Englisch sowie Mathematik an örtlichen Schulen. Sie weigerte sich stets, der KP beizutreten, weshalb sie keine offizielle Position begleitete. Trotzdem schätzten die ortsansässigen Tibeter, die Schüler und sogar die Regierungsbediensteten sie als eine Person, die „sich mit großem Eifer und Aufrichtigkeit der Erziehung der Jugend in tibetischer Kultur und Tradition verschrieben hat“. Sie genoß allgemeine Achtung unter der Bevölkerung. Die chinesische Regierung nahm eine Reihe von tibetischen Intellektuellen fest, weil diese sich angeblich politisch engagiert hätten. Im Bezirk Machu entließen die Behörden einige Mittelschullehrer aus dem Dienst, nahmen Schüler fest und belegten 21 Lehrer mit Geldstrafen. Weiterhin wurden Lehrer einer Grundschule in Machu und fünf Lehrer eines Lehrerausbildungsinstituts in Barkham festgenommen, sowie einige Schüler einer Grundschule im Bezirk Driru. Und vergangenen Monat nahmen die Behörden den aus Dzoge stammenden Studenten und Schriftsteller Tashi Rabten von der Nordwest-Minderheiten-Hochschule fest, ohne einen Grund dafür zu nennen. Sein Freund und Mitstudent Drongbhu aus dem Bezirk Sangchu, der sich ebenfalls schriftstellerisch betätigt, wurde auch in Gewahrsam genommen, obwohl er sich nichts zuschulden kommen ließ. (1) Am 23. April wurde der prominente 45jährige tibetische Gelehrte Tagyal, der unter dem Pseudonym Shogdung schreibt und bei dem Tsongon Verlagshaus für Minderheiten angestellt war, festgenommen. Dem Fernsehsender New Tang Dynasty zufolge hatten Tagyal und sieben weitere tibetische Intellektuelle am 17. April einen Offenen Brief unterzeichnet, in dem sie an ihre Mitbürger appellierten, Nahrungsmittel und Kleidung für die Opfer der Erdbebenkatastrophe zu spenden, aber gleichzeitig angesichts der massiven Korruption unter der Beamtenschaft zu Vorsicht mahnten. Es heißt darin: „Da man den Nachrichten aus dem Sprachrohr der Partei keinen Glauben schenken kann, wagen wir es, nicht auf die Partei und ihre Organisationen zu vertrauen.“ (2) Wie der Sender mitteilte, ist es nicht klar, ob die Polizei Tagyal speziell wegen dieses Briefes festnahm. In diesem Jahr hatte er nämlich auch ein Buch veröffentlicht, in dem er sich kritisch über die Vorgehensweise des chinesischen Regimes während der friedlichen Proteste in Tibet 2008 äußerte. (3) (1) 8.4.2010: „Zwei tibetische Studenten, die als Schriftsteller tätig sind, an der Universität Lanzhou festgenommen“ http://www.igfm-muenchen.de/tibet/ctc/2010/TashiRabtenDrokru.html (2) 26.4.2010: „Erdbeben in Tibet: Führender tibetischer Intellektueller „Shogdung“ in Xining festgenommen“ http://www.igfm-muenchen.de/tibet/Phayul/2010/Shogdung_26.4.html (3) 18.5.21010: Eine sehr ausführliche Darstellung der genannten Fälle und der Gründe, die zur Festnahme von Shogdung führten, sowie Auszüge aus seinem mutigen Buch „The Line between Sky and Earth“ gibt es in englischer Sprache „A 'Raging Storm': The Crackdown on Tibetan Writers and Artists after Tibet's Spring 2008 Protests“ auf der Website von ICT, Kurzlink: http://www.flexform.de/twvxybad |
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