22. August 2009

The Tibet Post International, http://www.tibetpost.net/The Tibet Post International,
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Angehörige des inhaftierten Gonpo flehen unter Tränen um seine Freilassung

Einer Quelle aus Tibet zufolge protestierten im Juni Tibeter aus dem Bezirk Jomda in der Präfektur Chamdo (ehemalige Region Kham) in friedlicher Weise gegen die chinesische Regierung. Viele von ihnen wurden im Kloster Kyabche hinter Schloß und Riegel gesetzt, wo sie von den Behörden grausam gefoltert werden.

Von den tibetischen Demonstranten wurden fünf in das Bezirksgefängnis von Jomda verlegt. Gegen Gonpo Dhargye und Norlha wurde wegen einer Straftat Anklage erhoben.

Am 20. August ging Gonpo Dhargyes Frau, die 42jährige Wo Yag, mit ihren fünf Kindern zur chinesischen Polizeistation in Jomda und fehlte dort unter Tränen um die Freilassung ihres Mannes. Sie klagte, daß sie in Abwesenheit des Ernährers der Familie, der nun schon wochenlang von den Chinesen festgehalten wird, ungeheuer leide. Die Familie würde verhungern, wenn die Behörden Gonpo Dhargye nicht bald freiließen. Ein chinesischer Polizei antwortete nur „Weint nicht, wir werden bald eine Entscheidung treffen“, und ließ Mutter und Kinder weiter vergeblich vor der Polizeistation flehen.

Gonpo Dhargye ist in schlechtem Gesundheitszustand, sein ältester Sohn 11jähriger Sohn ist sehr betrübt wegen der Inhaftierung seines Vaters.
13. August 2009

Chinesisches Gericht verurteilt drei Tibeter im Bezirk Jomda (TAR)

Am 4. August verhängte ein chinesisches Gericht zweijährige Haftstrafen über drei Tibeter von fünf Verhafteten, die im Juni 2009 gegen die Zwangskampagne zur Verunglimpfung Seiner Heiligkeit des Dalai Lama im Bezirk Jomda, Präfektur Chamdo, TAR, demonstriert hatten. Wie die Anklagen gegen sie lauten, ist nicht bekannt.

Am 22. Juni verhafteten die chinesischen Sicherheitskräfte zwei tibetische Beamte*, Gyurmey Gonpo und Gyaltsang Dorjee, wegen Vernachlässigung ihrer Amtspflichten. Ihnen war aufgetragen worden, die Kampagne zur patriotischen Erziehung im Kloster Taklung, das unter die Verwaltung der Gemeinden Pema und Neydho im Bezirk Jomda fällt, durchzuführen. Zu der Zeit als die Schulungen hätten stattfinden sollen, fanden die Sicherheitskräfte jedoch keinen einzigen Mönch im Kloster vor. Trotz wiederholter Aufforderungen haben die beiden Beamten die Mönche nicht zu den Schulungen einbestellt, daher wurden sie nun festgenommen.

Als die Sicherheitskräfte die beiden Tibeter am selben Tage in Richtung des Klosters Kyabje bringen wollten, stellten sich ihnen 20 Tibeter in den Weg. Bei der nachfolgenden Auseinandersetzung wurden etliche Tibeter schwer verletzt. Fünf wurden im Bezirk Jomda in Haft genommen: Ashag Tsang Norlha, 47, Gonpo Dhargye, 44, Gyaltsang Jampa, 46, Bhulhuk, 56, und Mutsa Tsang Tseten, 40.

Später kamen Gyaltsang Jampa, Bhulhuk und Mutsa Tsang Tseten in ein Haftzentrum in Chamdo, wo ein Gericht sie zu je zwei Jahren Gefängnis verurteilte. Norlha und Gonpo Dhargye, die als Anführer der Proteste gelten, befinden sich noch in Jomda, wo das Urteil sie erwartet.

Außerdem hat die Regierung wegen der schlechten Ernte infolge der landwirtschaftlichen Boykott-Aktion im Bezirk Jomda den Tibetern dort befohlen, die Fleischlieferungen und den Fleischverzehr fortzusetzen. Diese, zumeist Nomaden, hatten nämlich die Behörden über ihre Absicht informiert, sich als Zeichen der Solidarität mit all jenen ihrer Landsleute, die von den chinesischen Sicherheitskräften während der friedlichen Protestaktionen im vergangenen Jahr getötet wurden, des Fleischverzehrs zu enthalten. Da die Nomaden sich vorgenommen hatten, Tiere zu verschonen, war in letzter Zeit der Handel mit Fleischprodukten in dem Bezirk zum Erliegen gekommen.

Siehe: „Zusammenstösse zwischen Tibetern und chinesischen Sicherheitskräften im Bezirk Jomda in Osttibet