20. Juli 2009
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Auf Tibetisch beantwortete Prüfungsbögen in Amdo für ungültig erklärt

Kürzlich wurden bei den Eignungsprüfungen zum Lehramt tibetische Prüfungskandidaten an der Verwendung der tibetischen Sprache gehindert. An diesem Fall wird wieder einmal deutlich, daß die chinesische Regierung eine Politik der gewaltsamen Durchsetzung des Chinesischen mit dem Ziel der Zurückdrängung der traditionellen Sprache der Tibeter verfolgt. Das ist eine Verweigerung der Gleichberechtigung der Sprachen, die verfassungsgemäß den einzelnen Volksgruppen zusteht.

Von den etwa 100 College-Absolventen, die eine Eignungsprüfung für die Einstellung von Lehrern für Mittelschulen und höhere Schulen im Bezirk Mangra in der TAP Tsolho in der Provinz Qinghai ablegten, durften die tibetischen Bewerber die Prüfungsfragen nicht auf Tibetisch beantworten.

Die Aufnahmeprüfung fand unter Aufsicht der Abteilung des Bezirks Mangra für Personal- und organisatorische Fragen statt. Die Prüfungsfragen betrafen die „drei Vertretungen“ der KP Chinas, das Erdbeben vom vergangnen Jahr in Sichuan und die effiziente Verbreitung der Propaganda der chinesischen Regierung. Die Aufsicht führten Dorjee Wangchen von der Personalabteilung und Lhundup und Kharjam Gyal von der Abteilung für organisatorische Fragen.

Bereits bei der Ankündigung dieser Eignungsprüfung hatten die zuständigen Instanzen die Prüfungskandidaten davon in Kenntnis gesetzt, daß nur Chinesisch als Prüfungssprache zulässig sei, jedoch nicht Tibetisch.

Als einige der tibetischen Studenten protestierten und den Grund wissen wollten, warum Tibetisch verboten sei, erhielten sie die groteske und lächerliche Antwort, daß die Beamten der Schulbehörde, die die Prüfungsbögen zu begutachten hätten, des Tibetischen nicht mächtig seien.

Dreizehn Kandidaten wurden ausgewählt, von denen nur zwei Tibeter sind. Die Behörden hatten nämlich die Prüfungsbögen jener Studenten, die auf der Verwendung von Tibetisch beharrten, für ungültig erklärt.

Kurz danach fand am 16. Juli eine Prüfung für die Neubesetzung von Lehrerstellen an einer Grundschule im Bezirk Mangra statt. Nachdem die College-Absolventen bei ihrer Aufnahmeprüfung gegen den Ausschluß der tibetischen Sprache protestiert hatten, durften die Kandidaten ihre Examenspapiere diesmal auf Tibetisch abgeben. Von den 100 zur Prüfung Angetretenen wurden 20 ausgewählt.

Solche Vorfälle vermehren die Bedenken der Tibeter hinsichtlich der Politik Chinas, die tibetische Sprache durch die forcierte Verwendung von Chinesisch zu marginalisieren.