20. April 2009
Department of Information & International Relations (DIIR)
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Situation im Bezirk Bathang angespannt, Abt eines Klosters und Mönche in Kardze festgenommen

70 Sicherheitsbeamte durchsuchten am 14. April jeden einzelnen Haushalt in einem Dorf in Osttibet, nachdem es dort Anfang März zu einer Explosion in einer Polizeistation gekommen war, für welche die ortsansässigen Tibeter verantwortlich gemacht werden.

Die chinesischen Sicherheitskräfte sagten, sie würden nicht eher abziehen, als bis sie mindestens 10 Tibeter aus dem Dorf Gangru, Gemeinde Pogurshi, Bezirk Bathang in der TAR Kardze, Provinz Sichuan, festgenommen hätten.

Den Quellen zufolge haben Anfang März dieses Jahres Unbekannte einen Sprengstoffanschlag auf die Polizeistation in Pugurshi verübt. Um dieselbe Zeit erschienen in der Gegend Spruchbänder mit der Aufschrift „Chinesen raus aus Tibet“ und „Tibet gehört den Tibetern“, sowohl auf Tibetisch als auch auf Chinesisch. Auf den Vorfall hin schickten sich die PSB-Kräfte an, vier Tibeter, die sie der Legung des Sprengsatzes verdächtigten, festzunehmen, doch diese konnten entkommen.

Chinesisches Militär in Dartsedo in  Kardze
Quelle: http://www.tibetpost.net/

Infolge der repressiven Maßnahmen des PSB-Personals wurde die landwirtschaftliche Tätigkeit in dem Dorf schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Felder liegen ungepflügt da, weil ein jeder junge Tibeter zum Ziel der Verfolgungsjagd der PSB-Kräfte geworden ist, und viele von ihnen geflohen sind.

Unseren Quellen zufolge waren bei der Explosion keine Todesopfer zu beklagen. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes drängt sich der Gedanke auf, daß die chinesischen Behörden sich Gewalttaten ausdenken und sie den Tibetern in die Schuhe schieben, um die Repression noch mehr verschärfen zu können.

Die Tibeter waren sehr aufgebraucht, als die chinesischen Behörden in ihrem Dorf Haus um Haus durchsuchten. Ebenso hatten sich dessen Einwohner gewehrt, als die Behörden letzten Mai die patriotische Umerziehung durchführten, bei der der Dalai Lama diffamiert wird.

Abt eines Klosters und Mönche im Bezirk Jomda festgenommen

Der Abt und eine unbekannte Zahl von Mönchen des Klosters Denma Choekhor im Bezirk Jomda (chin. Jiangda), Präfektur Chamdo, TAR, wurden unseren Quellen zufolge am 1. April von den Kräften des Büros für Öffentliche Sicherheit (PSB) festgenommen.

Die Verhaftungen erfolgten im Zusammenhang mit den Protestbekundungen der Mönche des Klosters Denma Choekhor im Januar d.J. Daraufhin waren der Abt und die Mönche geflohen. Das PSB-Hauptquartier in der Präfektur Chamdo entsandte 15 Polizisten, um den Abt in Jeykudo zu stellen und festzunehmen.

Am selben Tag wurden auch der ehemalige Disziplinär des Klosters, Sonam Gelek, und ein Mönch namens Tseten Sonam, der sich gerade in Klausur befand, in Gewahrsam gekommen.

Kloster in Kardze überfallen, Mönche festgenommen

Um den 1. April führten die paramilitärischen Kräfte der PAP Durchsuchungen im Kloster Tsetsang in der TAR Kardze durch und nahmen dabei einen 40jährigen Mönch fest. Er wurde als Sonam Nyima, der Ökonom des Klosters, Sohn von Ngawang Thutob aus dem Dorf Lhopa, identifiziert. Sein Neffe Tsering Gyurmey, ebenfalls ein Mönch des Klosters Tsetsang, war am 3. Mai 2008 bei den Protesten in Kardze dabei. Als sein Name auf einer Fahndungsliste erschien, verließ er das Kloster.

Tsering Gyurmeys 24jähriger jüngerer Bruder Tenzin Ngodup wurde wegen seiner Teilnahme an einer Demonstration in Kardze am 20. Mai vergangenen Jahres zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.