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Neueste Anordnung der Behörden: Über allen religiösen Stätten muss die Nationalflagge wehen
Wie die offizielle Global Times berichtete, haben die Vertreter der wichtigsten religiösen Vereinigungen des Landes nach einem Meeting am 31. Juli in Peking beschlossen, daß alle religiösen Einrichtungen in der VR China ab sofort die Nationalflagge aufziehen müssen, damit ihr der gebührende Respekt entgegengebracht und ihre Würde gewahrt werde.
Bereits vor einigen Jahren war es in der TAR, vor allem in der Präfektur Nagchu, zur Pflicht gemacht worden, die Nationalflagge nicht nur über allen religiösen Baulichkeiten, sondern auch über allen Wohnhäusern wehen zu lassen. Das führte zu Protesten, welchen die Behörden mit brutaler Gewalt, zahlreichen Festnahmen und langen Haftstrafen begegneten.
Es heißt in dem Artikel von Global Times, chinesische Experten hätten diese Initiative begrüßt, weil sie die Religion in die sozialistische Gesellschaft einfüge und einen Fortschritt in der religiösen Entwicklung darstelle.
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Chinesische Flagge auf dem Jokhang Tempel |
Ein diesbezüglicher Antrag wurde von den Vorständen und Vertretern der nationalen religiösen Gemeinschaften, darunter auch der Buddhistischen Vereinigung Chinas, der Taoistischen Vereinigung Chinas, der Islamischen Vereinigung Chinas und der Bischofskonferenz der Katholischen Kirche in China, die alle von der Regierung gebilligt und kontrolliert werden, gestellt. Dies sei die sechste gemeinsame Tagung der religiösen Wortführer gewesen.
Doch ungeachtet dessen, was in Tibet geschieht, fordert der jetzige Beschluß, daß die Nationalflagge am chinesischen Nationalfeiertag, am Internationalen Tag der Arbeit, am Neujahrstag, während des Frühlingsfestes und anderen wichtigen Festen und Feiern jeder einzelnen Religion an den religiösen Stätten gehißt werden muß. Sie muß vor den religiösen Flaggen in einer Reihe an markanter Stelle angebracht werden. Und die Art und Weise der Hissung und der Anbringung der Nationalflagge wird in die Bewertungsskala der Tätigkeiten der jeweiligen Institution aufgenommen, anhand derer „harmonische Tempel oder Kirchen“ bestimmt werden.
Xiong Kunxin, ein Ethnologe und Professor an der Tibet-Universität in Lhasa wird mit den Worten zitiert, die Entscheidung zeige, daß Chinas maßgebliche religiöse Vereinigungen zu einem Konsensus über die Sinisierung der Religionen durch die Integrierung der religiösen Lehren in die chinesische Kultur gelangt seien.
Die Maßnahme habe den Zweck, das nationale Bewußtsein zu stärken, den Gläubigen zu einer besseren Praxis der sozialistischen Grundwerte zu verhelfen und die Tradition des Patriotismus zu stärken.
Die nationalen religiösen Vereinigungen hätten unter Betonung der Notwendigkeit, die Religionen in die sozialistische Gesellschaft einzufügen auch mehr Aktivitäten zum Studium der chinesischen Verfassung und des Gesetzes über die Nationalflagge gefordert. All dies wird in Tibet schon seit Jahren unter Zwang so gehandhabt.
Bei dem Treffen anwesend war auch Wang Zuoan, der stellvertretende Vorsitzende der Einheitsfront-Abteilung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Direktor der staatlichen Verwaltung für religiöse Angelegenheiten.
Der Artikel erwähnt, daß an allen 69 religiösen Stätten – inklusive der christlichen Kirchen wie der buddhistischen Tempel - in der Stadt Lanxi in der ostchinesischen Provinz Zhejiang Flaggen gehißt worden seien, damit „der Patriotismus die Hingabe an die Religionen bestimme“.
Dolkun Isa, der Präsident des Weltkongresses der Uiguren in München äußerte Radio Free Asia gegenüber, die Forderung, daß an allen Orten der Anbetung die chinesische „atheistische Flagge“ aufgezogen werden müsse, sei „ein Angriff auf alle Religionen im Lande“.
„Das ist ein Versuch der Chinesischen Kommunistischen Partei, den Atheismus über alle Religionen zu stellen und religiöse Stätten zu kommunistischen Propagandazentren zu machen“, sagte er. „Damit wird auf der Religionsfreiheit aller Gläubigen herumgetrampelt und Chinas Verfassung, die ja diese Freiheit garantiert, wird damit verletzt“.
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