Tibetische Nomaden müssen nach der
Zwangsräumung ihrer Häuser betteln gehen
Nachdem tibetische Nomaden in
mindestens zwei Kreisen der
Präfektur Yulshul (chin. Yushu) in der Provinz Qinghai zur
Aufgabe ihres
Hirtendaseins und zum Leben in festen, vor einigen Jahren für
sie gebauten
Häusern gezwungen wurden, läßt die
chinesische Regierung diese Häuser nun
abreißen. Über eine Entschädigung
ließ sie nichts verlauten.
Wie Radio Free Asia berichtete,
wurden die Nomaden aus ihren
Häusern vertrieben, um Platz für neue
Entwicklungsprojekte zu schaffen,
darunter auch Wohnhäuser für chinesische Offizielle
und Tourismus-Komplexe.
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Häuser
für tibetische Nomaden |
Viele, die ihre Herden verkauft
hatten und ohne eine
Möglichkeit für ihren Lebensunterhalt
vorübergehend in Zeltlagern hausen, sehen
sich gezwungen, in den benachbarten Ortschaften zu betteln, um
irgendwie zu
überleben.
Chinesische Bauarbeiter sind
bereits in der Gegend
angekommen und haben damit begonnen, die Stadtviertel, die für
die Ansiedlung
der Nomaden errichtet wurden, abzureißen.
„Wenn die Regierung
es nicht schafft, ihnen eine neue
Unterkunft zur Verfügung zu stellen, planen die vertriebenen
Tibeter bis zum
nächsten Jahr in ihren Zelten zu leben“,
erklärte die Quelle.
Andere nomadische Gruppen, die
noch Vieh besaßen, sind nach den
amtlichen Anordnungen wieder in die Gegenden zurückgekehrt,
aus denen sie
ursprünglich kamen, wie aus den Quellen verlautet.
Früher
erklärte China, die Nomaden würden seßhaft
gemacht,
damit sie in den Genuß moderner Errungenschaften
kämen, wie Bildung und
Gesundheitsfürsorge. Die meisten der Nomaden widersetzten sich
den Plänen der
Regierung, sie der einzigen Lebensweise, die sie seit Generationen
kannten, zu
entfremden.
Ähnlichen Berichten
zufolge würden die gewaltsam geräumten
Umsiedelungsareale außerhalb der Kreisverwaltung von Dzatoe
(Zeduo) im Rahmen
einer letztes Jahr angekündigten Politik jetzt als Wohngebiete
für chinesische
staatliche Angestellte und Touristeneinrichtungen erschlossen werden.
Nun wurden jedoch solche
umgesiedelten Tibeter in einem Dorf
in der Nähe der Ortschaft Domda im Kreis Tridu (Chenduo),
Präfektur Yulshul,
aufgefordert, in ihren einstmaligen nomadischen Lebensraum
zurückzukehren, da
ihre neuen Häuser abgerissen werden. Wie dortige Quellen im
Juni dieses Jahres
sagten, sollen auf den Trümmern ihrer Häuser
Wohnungen für neue chinesische
Zuwanderer und Touristenhotels gebaut werden.
Es heißt, ehemalige
Nomaden, die noch ein paar Tiere
besaßen, seien zu ihren früheren nomadischen
Weidegründen zurückgekehrt,
während jene ohne solche Tierbestände jetzt in
Zeltsiedlungen wohnen, wo sie
hoffen, irgendeine Art von staatlicher Hilfe zu bekommen.
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