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Zwei tibetische Nonnen aus Kardze aus der Haft entlassen
Wie aus Tibet verlautet, wurden zwei Nonnen des Klosters Gaden Choeling in der Gegend von Kardze, Kham, aus einem chinesischen Gefängnis entlassen.
Tashi Dolkar, eine Nonne aus dem Kloster Gaden Choeling, Präfektur Kardze, die am 18. Juni 2012 in Tehore festgenommen worden war, kam am 19. Juni 2013 frei.
Wie es heißt, setzte sich Tashi Dolkar immer enthusiastisch für die Erhaltung der tibetischen Kultur und das Wohl ihrer Landsleute ein. Sie forderte von der chinesischen Regierung, die Religion, die Kultur und die Sprache des tibetischen Volkes, sowie seine Menschenrechte zu respektieren.
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Tashi Dolkar Choenyi Lhamo
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Sie verlangte auch, daß alle Tibeter frei sein müßten, ohne spezielle Erlaubnis und den Nachweis ihrer Identität, im ganzen Land herumzureisen. Die chinesischen Behörden unterzogen sie intensiven Vernehmungssitzungen unter Mißhandlungen. Dann kam sie in das Gefängnis Mianyang, von wo aus sie nach einem Jahr entlassen wurde.
Nun, da sie aus dem Gefängnis entlassen ist, leidet Dolkar unter mangelnder Sehkraft, und ihr Körper ist als Folge der vielen Folterungen von Narben übersät. Sie ist nicht nur psychisch geschädigt, auch ihre Gelenke sind steif und bewegungsunfähig, so daß sie ohne fremde Hilfe sich nicht fortbewegen kann.
Tashi Dolkar ist die Tochter von Tsering Gelek und Lhamo Yangtso. Ihr Bruder Tashi Palden nahm 2008 an den Demonstrationen gegen die chinesische Unterdrückung in Kardze teil. Er wurde verhaftet und brutal angegriffen und gefoltert, weshalb er jetzt körperlich behindert ist. Als er nach Hause zurückkehrte, wurde ihm klar, daß er ein gebrechlicher Mann geworden ist, außerdem hatte er auf beiden Ohren das Gehör verloren. Für seine Mutter waren diese Traumata und der Gedanke an die Folterungen, die ihre Kinder erlitten hatten, zu viel, so daß sie bald danach starb.
Choenyi Lhamo, eine andere Nonne dieses Klosters, wurde am 20. Juni 2011 festgenommen. Sie protestierte gegen die repressive Herrschaft Chinas und rief Parolen wie ‚Seine Heiligkeit der Dalai Lama soll nach Tibet zurückkehren’ und ‚Freiheit der Religion für Tibet’. Es heißt, daß sie auch Flugblätter an die dort ansässigen Tibeter verteilte. Nach ihrer Festnahme war ihr Verbleib während drei Monaten gänzlich unbekannt.
Nach Verbüßung ihrer Strafe im Frauengefängnis Mianyang in der Provinz Sichuan wurde sie am 19. Juni 2013 entlassen. Ihr Urteil lautete auf drei Jahre, doch sie wurde vor Vollendung ihrer Strafe freigelassen. Auf die Frage, warum sie noch vor Ablauf ihrer Strafe entlassen worden sei, antworteten die Gefängnisbeamten lapidar, sie hätten von vorgesetzter Stelle den Befehl erhalten, sie zu entlassen.
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