Neun Tibeter, darunter ein Schriftsteller, in Driru zu Gefängnis verurteilt
Im Zuge der Politik der „Harten Linie“ haben die Behörden neun Tibeter in der Gemeinde Shagchu im Bezirk Driru, Präfektur Nagchu verurteilt. Alle drei, deren Namen bekannt geworden sind, wurden der Kontakte mit der „Dalai Clique“ und der „Aktivitäten zur Spaltung der Nation“ angeklagt.
Unter den neun zu verschieden langen Strafen Verurteilten ist auch Topden, ein Nomade und Schriftsteller, der unter dem Pseudonym Dro Ghang Gah schreibt. Der 30jährige Topden wurde am 28. Oktober 2013 festgenommen und am 30. November zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er stammt aus dem Dorf No. 4 in Shagchu, ist mit Dakar verheiratet und hat drei kleine Kinder.
Quellen zufolge wurde Topden inhaftiert, weil „er Beziehungen zur Dalai Clique pflegte und sich bei Aktivitäten zur Spaltung der Nation beteiligte“. Einige sagen auch, man habe ihn bestraft, weil er ein Gedicht verfaßte, das die Greuel schildert, die die Tibeter im Bezirk Driru seit Beginn des Jahres zu erdulden haben.
Das Gedicht greift auch auf Ereignisse in den früheren Jahren der chinesischen Herrschaft in Tibet zurück, besonders 1969 in der Gegend von Nagchu, als Tausende von Tibetern verhungerten, eingesperrt und getötet wurden. Es handelt ebenso von den jüngsten Gewaltanwendungen im Bezirk Driru, besonders von der Mißhandlung und der fortgesetzten Isolationshaft des 69jährigen Dayang in dem Dorf Dongla Rudo in der Gemeinde Tsachu.
Der Dichter erwähnt auch den heiligen Berg Naglha Dzamba, wo in den letzten Jahren Hunderte von Tibetern, die gegen den Bergbau protestierten, mit der Militärpolizei zusammenstießen.
Ebenso gehören Tenzin Rangdol und der Mönch Konchok Choephel zu den neun in Shagchu Verurteilten. Das TCHRD berichtete bereits von der Festnahme von Tenzin Rangdol, 32, Vater dreier Kinder. Wegen seiner willkürlichen Verhaftung am 18. Oktober kam es am folgenden Tag zu einem Protest vor dem Regierungsgebäude. Am 30. November wurde er unter denselben Anklagen wie Topden zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Der Mönch Konchok Choephel, 28, wurde ebenfalls am 18. November festgenommen und am 30 November wegen derselben Gründe wie Topden und Rangdol, jedoch zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er ist aus dem Dorf Nga-yang der Gemeinde Shagchu.
Quellen zufolge wurde auch Lobsang Tashi, ein Mönch aus dem Kloster Rabten verhaftet, während er gerade seine täglichen religiösen Übungen verrichtete. Es war am 23. September 2013, als die Mitarbeiter des Public Security Bureau das persönliche Mobiltelefon und „andere elektronischen Geräte“ des Mönches konfiszierten. Seit seiner Festnahme ist Lobsang Tashi verschwunden, und es gibt keine weiteren Details über ihn.
Infolge der extremen Zensur und der Überwachung in Driru und der ganzen Präfektur Nagchu sind die Namen der übrigen sechs Verurteilten noch nicht bekannt geworden.
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