7. August 2012
The Tibet Post International, www.tibetpost.net

Keine Vermittlung der Behörden bei einem Landstreit im Bezirk Sangchu

Wie aus den Lokalnachrichten hervorgeht, befehden sich die Dörfer Lungleb und das benachbarte Alak in Amdo seit Jahren wegen eines Grenzkonfliktes. Es kam sogar in mehreren Fällen zu Blutvergießen, aber keine Seite trug bisher den Sieg davon.

Die jüngere Generation möchte diesen Streit endlich beigelegt sehen, ehe er noch mehr Menschenleben kostet. Vor ein paar Jahren unterbreiteten Vertreter beider Dörfer der Lokalverwaltung mehrere Gesuche, sie möge intervenieren, um den Konflikt zu lösen. Doch die Behörden antworteten auf keine dieser Petitionen.

Bittsteller kampieren vor Regierungsgebäude (Bildquelle: TPI)

Am 3. August 2012 nahmen fast 30 Personen aus beiden Dörfern an einer friedlichen Demonstration vor dem Gebäude der Lokalverwaltung im Bezirk Sangchu teil. Die Teilnehmer, die sogar vor dem Eingang schliefen, hatten Spruchbänder mit der Aufschrift „Die Regierung sollte sich um das Wohl ihrer Bürger kümmern“ dabei. Die Behördenvertreter schenkten dem Konflikt jedoch keine Beachtung und verweigerten ihre Hilfe.

Am 5. August traten sie dann heraus und befahlen den Leuten, ihren Protest einzustellen und sofort nach Hause zu gehen. Die Polizei nahm vier der Demonstranten, Bhangde Khar, Yangkyab Dorjee, Konchok Kyabg und Kalsang Dorjee, die sie für die Anführer hielt, fest. Den Angehörigen der Festgenommenen wurde das Besuchsrecht verweigert, sie durften diesen nicht einmal Nahrungsmittel und Kleidung bringen.

Am 6. August protestierten Vertreter beider Dörfer erneut vor den Toren der Regierungsgebäude, aber wurden bald von dort vertrieben, so daß sie nach Hause gehen mußten. Die Bewohner beider Dörfer fühlen sich hilflos und verlassen, da die Lokalbehörden nicht intervenieren und sich weigern, dem Konflikt ein Ende zu setzen.