70 Mönche im Bezirk Gonjo gewaltsam weggebracht, Proteste gegen Bergbau in Amdo
Die Bedingungen für die in Osttibet lebenden Tibeter verschlechterten sich in der letzten Zeit weiter, aus der Präfektur Chamdo, TAR, ehemals zur traditionellen Provinz Kham gehörend, wird von willkürlichen Festnahmen und aus Amdo von Protesten gegen ein neues Bergwerk berichtet.
Am 30. August nahmen die chinesischen Behörden etwa 70 Mönche aus vier verschiedenen Klöstern des Bezirks Gonjo der Präfektur Chamdo aus unbekannten Gründen in Gewahrsam. Sie behaupten allerdings, die Mönche seien zu einer zweiwöchigen „Schulung in Gesetzeskunde“ abgeholt worden. Da sie nach Abschluß dieser Schulung aber nichts darüber verlauten ließen, was sie weiter mit ihnen vorhaben, nehmen viele an, daß die Mönche in Wirklichkeit festgenommen wurden.
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Hinweis auf die chinesische Verfassung bzgl. Umweltschutz am Berg Semlong
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Außerdem müssen Mönche und Nonnen der Region Chamdo nun die Erlaubnis der Regierung einholen, ehe sie andere Bezirke aufsuchen. Wenn sie sich ohne behördliche Erlaubnis über ihren eigenen Bezirk hinaus begeben und von der Polizei gefaßt werden, dann werden sie eines Delikts angeklagt und entsprechend bestraft werden.
Währenddessen kam es in einem anderen Teil Osttibets zu Protesten der Ortsansässigen, als die Behörden am Berg Semlong in der Nähe des Klosters Ragya nach Bodenschätzen graben wollten. Am 19. August kamen Mitarbeiter der Bezirksverwaltung zu besagtem Berg, aber die dort ansässigen Tibeter stellten sich ihnen entgegen.
Viele der Bewohner schlugen ihre Zelte an dem heiligen Berg auf, sie brachten Banner und große Schilder an mit dem Hinweis auf den Paragraphen 44 der chinesischen Verfassung, der von der Wichtigkeit des Umweltschutzes handelt. Darüber hinaus richteten sie schriftliche Beschwerden an die Provinzregierung, erhielten aber bisher keine Antwort.
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