Zwei ehemalige tibetische politische Gefangene an den Folgen langjähriger Misshandlung gestorben
Zwei tibetische Mönche aus dem Bezirk Meldro Gungkar, TAR, starben nach ihrer Entlassung aus einem chinesischen Gefängnis. Nach wiederholten Folterungen, Schlägen und Erniedrigungen durch die chinesischen Gefängnisaufseher wurde ihr physischer Zustand immer schlechter. Thubten Legtsok wurde 1989 bei einer friedlichen Demonstration in Lhasa verhaftet. Damals kamen bekanntlich Hunderte von Tibetern ums Leben und Tausende wurden festgenommen.
Laut der erst jetzt aus Tibet zu uns durchgedrungenen Information starb Thubten Legtsok, ein Mönch aus dem Kloster Daklha Lhuguk unweit von Lhasa, Anfang vergangenen Jahres an den Spätfolgen der brutalen Folterungen, denen er ihn der Haft unterzogen worden war.
1989 marschierten mehrere Mönche des Klosters Daklha Lhuguk friedlich zum Barkhor ins Zentrum der Stadt. Thubten Legtsok ging mit einigen andern zum Tuklakhang Tempel. Er rief Parolen für die Freiheit Tibets, verteilte Flugschriften und hielt die verbotene tibetische Nationalflagge am Barkhor in die Höhe. Drei Tage lang konnten die Mönche ihre Protestaktion fortsetzen, bis sie alle verhaftet wurden.
Unserer Quelle zufolge prügelten sie Thubten Legtsok in einem geheimen Gefängnis fast zu Tode. Die chinesischen Beamten unterzogen ihn verschärften Verhören und fragten ihn über seine politische Betätigung aus. Sie schlugen ihn, bis er Blut spuckte. Seine Gesundheit war zerstört, auch nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis erholte er sich nicht mehr.
Ein weiterer tibetischer Mönch, Dorjee Tsering, starb im November letzten Jahres, nachdem er von den Gefängnisaufsehern brutal gefoltert worden war. Er wurde festgenommen, als er zusammen mit anderen Tibetern 1994 in Lhasa eine Protestaktion durchführen wollte.
Tsering bekam vier Jahre Gefängnis. Nach seiner Entlassung wurde er aus seinem Kloster Katsang in Meldro Gungkar ausgestoßen und litt seitdem unter schlimmen gesundheitlichen Problemen.
In dem Bericht aus Tibet heißt es weiter, daß die Behörden selbst friedliche Demonstrationen mit Festnahme und Gefängnis ahnden, begleitet von schweren Mißhandlungen - in Verletzung internationaler Menschenrechtsnormen. Unendlich an der Zahl sind die Berichte über brutale Schläge bei der Festnahme, Folter und Beschimpfungen in den Haftanstalten, über grausame Mißhandlung der Verurteilten in den Gefängnissen.
Allein seit März 2008 , als das chinesische Militär in allen Teilen Tibets extreme Gewalt einsetzte, kamen über 224 Tibeter ums Leben, erlitten 1.294 schwere Verletzungen, wurden 290 zu Gefängnisstrafen verurteilt, über 5.600 festgenommen und mehr als eintausend Personen verschwanden spurlos.
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