13. September 2011
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Tibetischer Mönch stirbt nach zehn Jahren im chinesischen Gefängnis

Ein ehemaliger tibetischer politischer Gefangener aus dem Bezirk Sog, Präfektur Nagchu, TAR, der Mönch Gedun Yeshe Tenzin, starb am 7. September nach Verbüßung seiner zehnjährigen Haftstrafe an den Folgen der extremen Folter, der er im Gefängnis unterzogen wurde. Einige äußerten auch die Vermutung, er sei vor seiner Entlassung vergiftet worden.

Yeshe Tenzin, ein buddhistischer Mönch aus dem Kloster Sog Tsendhan im Bezirk Sog, wurde 2000 zusammen mit Choeying Khedup, Ngawang Gyurmey, Tenzin Choewang, Mikya Tsering Lhagon and Taru Yeshe festgenommen (1). Sie hatten Flugschriften, in denen sie Freiheit für Tibet forderten, verteilt. Außerdem fanden sich Audiocassetten mit Reden des Dalai Lama bei ihnen.

Später wurden die Mönche von dem Distriktgericht in Nagchu zu verschieden langen Haftstrafen verurteilt, Yeshe Tenzin zu zehn Jahren und Choeying Khedup zu lebenslänglich (2).

Tenzin Choewang, Ngawang Gyurmey, Tsering Lhagon und Taru Yeshe bekamen jeweils 3, 15, 15 und 5 Jahre Gefängnis. Gedun Yeshe Tenzin wurde im Dezember 2010 nach Ablauf seiner Haftstrafe entlassen, allerdings in körperlich sehr schwachem Zustand.

„Die Behörden warfen ihm auch vor, daß er Kalachakra-Belehrungen des Dalai Lama in Sikkim besucht habe“, fügte der aus dem Bezirk Sog stammende und jetzt im Exil lebende Ngawang Tharpa hinzu. „Seine Familie und Verwandten brachten ihn während der vergangenen 10 Monate in mehrere Krankenhäuser, aber alles war vergeblich. Er starb schließlich zu Hause“.

„Über die Jahre im Gefängnis wurde er dermaßen heftig geschlagen und gefoltert, daß er einem schweren Siechtum anheimfiel. Einige Leute hegen jedoch den Verdacht, daß die Handlanger des Staates tibetischen Gefangenen kurz vor dem Ende ihrer Haftzeit oder bei der medizinischen Untersuchung vor der Entlassung eine Art von giftiger Substanz verabreichen“, fügte er hinzu.

Ein weiterer politischer Gefangener aus dem Bezirk Sog starb tibetischen Quellen zufolge an derselben Krankheit. „Die meisten der Gefangenen in Sog hatten nach der Entlassung aus dem chinesischen Gefängnis ernste gesundheitliche Probleme“.

Von drei jungen Tibetern, Gyaltsen, Wangchuk und Namkha, die im Oktober 2009 in Sog festgenommen wurden, fehlt seither jegliche Spur (3). Die Polizei verweigert ihren Angehörigen den Kontakt mit ihnen.

Einer anonymen Quelle aus Tibet zufolge, überwachte die Polizei ihre Internetaktivitäten und das Chat-Forum (qq.com), über das sie Photos und Reden Seiner Heiligkeit des Dalai Lama austauschten. Die Polizei beschuldigte die drei auch, mit Personen im Ausland Kontakte gepflegt zu haben.

(1) 9. August 2000, „Acht Tibeter in Distrikt Sog verhaftet

(2) HRU Juli 2011: Teil 2 „Sechs Personen aus Distrikt Sog zu harten Strafen verurteilt

(3) 16. Oktober 2009, „Drei Tibeter wegen Einträgen über den Dalai Lama in Chat-Foren festgenommen

9. September 2011

Tibetische politische Gefangene selbst nach Ablauf der Haftzeit festgehalten

Eine 34 Jahre alte tibetische politische Gefangene, Ngoega oder Ngoedup Thinley, wird von der chinesischen Sicherheitspolizei immer noch in der Haft gehalten, obwohl ihre Strafe dieses Jahr zu Ende ging.

Ngoedup Tinley

Ngoedup Thinley wurde von chinesischen Sicherheitskräften wegen eines friedlichen Protestes in Rongpatsa im Bezirk Kardze 2009 schrecklich geschlagen und festgenommen. Später wurde sie zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Haftstrafe ging diesen Monat zu Ende, aber dem Vernehmen nach ist sie immer noch in dem Mi-Nyak Ro Nga Thang Gefängnis inhaftiert, weil sie sich den Forderungen der chinesischen Sicherheitskräfte nicht beugte, den Namen Seiner Heiligkeit des Dalai Lama zu verunglimpfen.