Tibetische Lastwagenfahrer betrogen: zugesagte Aufträge an Chinesen vergeben
Beim Bau der Eisenbahnlinie zwischen Shigatse und Lhasa wurden tibetische LKW-Fahrer abgedrängt, und die Aufträge zum Materialtransport an 24 Firmen aus China vergeben. Wie Radio Free Asia (RFA) meldete, wurde den tibetischen Fernfahrern anfänglich Arbeit versprochen, weshalb sie Geld aufnahmen und etwa 60 Lastwagen erwarben.
Von einem Informanten aus Tibet namens Dondrup verlautet: „Als sie mit dem Bau der Eisenbahnlinie begannen, beauftragten sie die ortsansässigen Tibeter, den An- und Abtransport von Schutt und Baustoffen zu übernehmen. Aber die Aufträge für die tibetischen LKW-Fahrer wurden immer weniger, und andere Lastwagen bekamen größere Ladungen. Bald standen die tibetischen Fahrer ohne Arbeit da“.
Ein anderer Tibeter aus Indien mit Kontakten zu der Gegend sagte RFA, auch in Lithang hätten etwa 100 tibetische Lastwagenfahrer vor der Bezirksverwaltung protestiert, weil „sie ihrer Meinung nach an den Arbeiten zur Ausbesserung des durch ihre Gegend führenden Abschnitts der Fernstraße von Chengdu nach Lhasa beteiligt werden sollten“.
Die chinesischen Behörden setzten daraufhin Polizei und Anti-Krawall-Einheiten ein, um gegen die Bittsteller in Shigatse in Zentraltibet und in Lithang in Osttibet vorzugehen. „Eine große Zahl von paramilitärischen Kräften marschierte auf, um die Demonstranten, deren Forderungen nicht stattgegeben wurde, zu überwältigen“.
Im April habe es im Kreis Rinpung bei Shigatse einen Zusammenstoß zwischen tibetischen Lastwagenbesitzern und Fahrern im Dienst chinesischer Besitzer gegeben. „Die Tibeter wurden schwer geschlagen, ehe man sie abführte“. Dondrup fügte hinzu, Tibeter in der Gegend seien sehr besorgt, daß bei der im Bau befindlichen Eisenbahnlinie auch ein Bergwerk in chinesischen Händen, das an dem zur Gemeinde Jewa in Rinpung gehörenden heiligen Berg Bumri liegt, angebunden werden soll.
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