6. Juni 2011 |
The Tibet Post International, http://www.tibetpost.net/
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Tibetischer Autor Tashi Rabten zu vier Jahren Gefängnis verurteiltTashi Rabten, mit Pseudonym The’urang, ein junger tibetischer Literat, der das nachträglich verbotene Buch „Blutige Buchstaben“ verfaßte, wurde von einem chinesischen Gericht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Das Mittlere Volksgericht von Ngaba fällte das Urteil am 2. Juni in einem Geheimverfahren, zu dem nicht einmal die Angehörigen und Freunde von Tashi Rabten zugelassen waren. Quellen in Tibet zufolge sprach das Gericht Tashi Rabten, den Herausgeber des inzwischen verbotenen Literaturmagazins „Shar Dhungri“ (Östlicher Muschelhornberg) der „Aufhetzung zur Spaltung der Nation“ schuldig. Tashi Rabten, der an der Nordwest-Minderheiten-Universität in Lanzhou studierte, wurde am 6. April 2010 festgenommen (1). Sechs Monate später konnte er in einem Haftzentrum im Bezirk Barkham, TAP Ngaba, geortet werden (2). Dank seiner Berichte über die Protestaktionen von 2008 in Tibet und seinem Buch „Blutige Buchstaben“, das die Behörden später konfiszierten, genoß Tashi „großen Respekt und Popularität“ unter den Intellektuellen und auch bei gewöhnlichen Lesern. Tashi Rabten, der aus dem Bezirk Dzoege in der TAP Ngaba stammt, hätte 2010 sein Universitätsstudium abschließen sollen. Ende letzten Jahres wurden bereits drei tibetische Schriftsteller, die ebenfalls Artikel über die Volksaufstand von 2008 für das Magazin „Shar Dhungri“ geschrieben hatten, zu vier Jahren Haft verurteilt (3). Am 25. Januar 2009 veröffentliche Tashi das Buch „Blutige Buchstaben“. Ein Freund kommentierte dazu: „Es ist alles ganz richtig und wahr“. Doch die chinesischen Behörden unterbanden seine Verbreitung, sie beschlagnahmten die bereits verkauften Exemplare und verboten das Buch wegen seines „verdächtigen“ politischen Inhalts. Zuerst verfolgten sie die Aktivitäten des Autors und führten heimliche Verhöre durch und dann ließen sie ihn ganz verschwinden. „Blutige Buchstaben“ umfaßt 32 Artikel in fünf Hauptkapiteln, die die Titel „Notiz aus der Hölle“, „Die Melodie der Seele“, „Mein Tibet“, „Opfer des Herzens“ und „Die Rache der Wahrheit“ tragen. In diesen Kapiteln und mehreren in dem Jahresmagazin „Shar Dhungri“ der Nordwest-Minderheiten-Universität veröffentlichen Artikeln beschreibt Tashi Rabten das Blutvergießen vom 10. März 2008, als die chinesische Polizei mit brutaler Gewalt gegen friedliche Demonstranten vorging. Er behauptet, daß es nicht die Tibeter, sondern chinesische Offiziere waren, die für die dann folgenden Gewalttaten und die Zerstörung von Eigentum die Schuld tragen. Der erste Beleg, der diese Ansicht stützt, ist ein international verbreiteter Bericht eines Journalisten aus Singapur, den dieser zur Zeit der Unruhen schrieb. Darüber hinaus berichtete eine Burmesin, die zu der Zeit in Lhasa studierte, daß sie mit eigenen Augen sah, wie ein chinesischer Militärpolizist die tibetische Kleidung, mit der er sich verkleidet hatte, ablegte und wieder in seine Polizeiuniform schlüpfte. Seltsamerweise waren all jene sogenannten Demonstranten, die die Gewalt geschürt und öffentliches Eigentum zerstört hatten, sofort nach den Protestaktionen ganz plötzlich wieder verschwunden. Viertens wurden die Gewaltausbrüche der Welt nur durch die Brille der streng zensierten chinesischen Staatsmedien präsentiert (4). Tashis Beschreibung des Leidens der Tibeter unter dem repressiven chinesischen Regime und die Bekundung seiner Liebe und Treue zu der tibetischen Nation und Kultur erregten den Argwohn der Regierung, die ihn unter genaue Beobachtung stellte. (1) 6. April 2010, „Zwei tibetische Studenten, die als Schriftsteller tätig sind, an der Universität Lanzhou festgenommen“ (2) 20. November 2010, „Verschwundener tibetischer Schriftsteller im Bezirksgefängnis von Barkham“ (3) 30. Dezember 2010, „Drei tibetische Schriftsteller aus Ngaba in einem Willkürverfahren verurteilt“ (4) 28. März 2008, „Die Beweise häufen sich, daß das chinesische Regime die Gewalt in Lhasa geschürt hat, um die friedlichen Proteste der Mönche zu diskreditieren“ |
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