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Hunderte von Mönchen zum Verlassen von Kloster Kirti gezwungen, ausgewiesen oder festgenommen
Das Kloster Kirti im Bezirk Ngaba in der Provinz Sichuan, das seit dem 16. März dem Belagerungszustand durch die chinesische Militärpolizei ausgesetzt ist, hat Hunderte von Mönchen verloren, die festgenommen oder ausgewiesen wurden oder einfach geflohen sind, wie ICT am 14. Juni mitteilte. Der Entschluß zum Weggehen erfolgte einerseits aus Angst vor dem Verschwindenlassen, Inhaftierung und Folter, und andererseits wegen der Unmöglichkeit von normaler religiöser Praxis und Studien auf Grund der patriotischen Umerziehung, welcher die chinesischen Behörden die Mönche unter Gewaltandrohung unterziehen.
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Militärpolizisten und Zelte auf dem Klostergelände
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„Das Kloster Kirti war früher eines der größten und einflußreichsten in der Gegend, und die tibetische Bevölkerung dort ist stolz auf ihre nationale Identität. Die Tibeter befürchten nun, daß die chinesischen Behörden das Kloster Kirti durch diese systematische Kampagne gegen seine Mönche gezielt zu schwächen versuchen“, kommentierte ein im Exil lebender Tibeter mit Kontakten zu der Region.
Über die Militär- und Polizeiblockade sagte ein anderer Exil-Mönch von Kirti: „Gegenwärtig gibt es zwei große Militärzelte, die außerhalb der Nordummauerung des Klosters stehen, jeweils seitlich des Ost- und Westeingangs zu dem Gelände, drei an der großen Stupa westlich des Klosters, und vier weitere haben sie am Ost- und Westeingang des Komplexes hingestellt. In dem neuen 24 Räume umfassenden Versammlungsgebäude hausen nun Soldaten und Polizisten, und alle leeren Schlafsäle in dem Rest der Anlage wurden ebenfalls von Soldaten in Beschlag genommen.“
Am 9. Juni hatte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Hong Lei in Antwort auf eine Frage ausländischer Journalisten in Peking erklärt, im Kloster Kirti gäbe es keine „gewaltsamen Entführungen“, die dortigen Behörden hätten lediglich ein paar Mönche zum Zweck der „Fortbildung in Rechtskunde“ weggebracht.
Indessen berichten im Exil lebende Kirti-Mönche über zwei weitere Festnahmen. Der 23jährige Gempel, der Sohn von Urgyen Tsering, und der 30jährige A Kyakya, beide aus der Gemeinde Meuruma, seien festgenommen worden, jedoch gäbe es keine weiteren Details hierzu. A Kyakya stehe unter dem Verdacht, die Protestaktionen auf die Selbstverbrennung des 21jährigen Phuntsok am 16. April hin organisiert zu haben.
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