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China spricht von phänomenalem Wachstum in Tibet
Wie die Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte, beabsichtigt die chinesische Regierung, die Autonome Region Tibet (TAR) „in großen Sprüngen“ zu entwickeln, nämlich durch die Verbesserung der Infrastruktur und die Anhebung des Einkommens der Landbevölkerung bis 2020 auf die nationale Ebene. Dies beschlossen die Staatsführer Chinas bei dem Fünften Arbeitsforum zu Tibet, einer Konferenz auf höchster Ebene, die vom 18. - 20. Januar stattfand, und bei der Präsident Hu Jintao und Premierminister Wen Jiabao höchstpersönlich anwesend waren.
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In dem Xinhua-Bericht heißt es, derartige Investitionen würden die Öffnung Tibets zur Außenwelt hin begünstigen, die Struktur der Industrie verbessern und dem Arbeitsmarkt Auftrieb verleihen - natürlich zugunsten der chinesischen Immigranten, deren Anzahl damit weiter ansteigen wird.
Ob Tibet derzeit stabil ist, und es auch bleiben wird, ist ein heftig umstrittenes Thema. 2008 brachen Massendemonstrationen in Lhasa aus, die sich dann ausweiteten und das gesamte tibetische Siedlungsgebiet erfaßten, nachdem Tausende von Tibetern, Mönchen und Nonnen festgenommen worden waren, die versucht hatten an den mißlungenen Volksaufstand gegen das harte Regime der Kommunisten zu erinnern. Letztes Jahr richtete China vier Tibeter als Strafe für ihre Teilnahme an den Protesten hin.
<-- Bahnhof von Nagchu der Gormo-Lhasa-Eisenbahnlinie, Quelle: TIN)
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Aber China redet von einem phänomenalen wirtschaftlichen Wachstum in der Region. „Das 17. Jahr in Folge rühmt sich Tibet nun einer zweistelligen Wachstumsrate bezüglich des Bruttoinlandprodukts (BIP), was sogar noch über dem nationalen Durchschnitt liegt“, heißt es bei Xinhua. Tibets BIP würde 2009 voraussichtlich bei 5,85 Mrd. US$ liegen, was eine Steigerung von 12,3% gegenüber dem Vorjahr und von 170% seit dem Jahr 2000 bedeute.
Demgegenüber sagen die Tibeter, daß „ihr Leben in ihrem eigenen Land die Hölle auf Erde ist“. Doch das kommunistische Regime Chinas behauptet, daß die 45,4 Mrd. US$ entsprechende Summe, mit denen die TAR in den vergangenen 9 Jahren subventioniert wurde, Tibet zu einer „sprunghaften Entwicklung“ verholfen und eine „anhaltende Stabilität“ herbeigeführt habe.
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