26. Juli 2010 |
The Tibet Post International, http://www.tibetpost.net/
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Zuwanderung von Han-Chinesen führt zum Absterben der tibetischen LebensweiseTibet befindet sich in einem chaotischen Zustand, nachdem Tausende von Han-chinesischen Migranten Arbeiter, Investoren, Kaufleute, Lehrer und Soldaten in die entlegene Region strömen. Einem Artikel in The New York Times (1) zufolge ist die chinesische Führung der Ansicht, daß Entwicklung einhergehend mit einer starken Sicherheitspräsenz der Schlüssel für die Ruhigstellung der vorwiegend buddhistischen Region sei. Peking investierte 2009 drei Milliarden Dollar in die Autonome Region Tibet (TAR), das ist 31% mehr als 2008. Tibets Bruttoinlandprodukt wächst mit einer Rate von 12% im Jahr, was schneller als der Durchschnitt in China ist. Obwohl der Zustrom von Geld und Arbeitskräften neuen Wohlstand geschaffen hat, vertiefte sich auch die Verbitterung bei vielen Tibetern. Internationalen Experten zufolge findet im urbanen Tibet tatsächlich eine rasante wirtschaftliche Entwicklung statt. Es stellt sich jedoch die Frage: Wer profitiert von dieser Entwicklung und zu welchen Bedingungen erfolgt sie? Einem Zensus von 1990 zufolge gibt es in Lhasa außerhalb des traditionell tibetischen Barkhor-Marktes etwa 3.500 bis 4.000 Läden und Restaurants. Aber Tibeter besitzen nur 400-450 davon, so daß der Rest von 85% in nicht-tibetischem Besitz (sondern gewöhnlich von Han-Chinesen) ist. Folglich wurden die Tibeter wirtschaftlich an den Rand gedrängt und ihres eigenen, ihnen gerechterweise zustehenden Anteils beraubt. Chinesische offizielle Stellen behaupten „Die Tibeter bilden über 95% der 2,9 Millionen Einwohner der Region“, aber sie wollen keine Schätzungen über die Zahl der Han-Immigranten herausgeben, bei denen es sich um nicht-registrierte Bewohner handelt. Einer der Hauptzwecke der massiven staatlichen Beihilfen ist die Urbanisation. Wie andere Städte auch, ist Lhasa expandiert und die Einwohnerzahl von 30.000 in den fünfziger Jahren auf 200.000 im Jahr 1998 gestiegen. So imposant diese Zahlen erscheinen mögen, sollte man die Statistiken genau anschauen, um zu verstehen, wer denn tatsächlich von dieser Urbanisation profitiert. Schätzungen zufolge sind nun 60-70% der Bevölkerung Lhasas Chinesen. Sie dominieren nicht nur den Sektor der Privatunternehmen, sondern besetzen auch die meisten Stellen in den Regierungsämtern. “Ungefähr 95% der offiziellen chinesischen Zuwanderer arbeiten in der Verwaltung und in staatseigenen Unternehmen”.
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