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Tibeter wegen der Zwangsumsiedlungen in Milliardenhöhe verschuldet
Die chinesische Regierung erklärte, sie wolle dieses Jahr im Rahmen des umstrittenen Projekts „Neue sozialistische Dörfer“ weitere 330.000 tibetische Bauern und Nomaden fest ansiedeln, womit die Zahl der umgesiedelten Bewohner bis Ende des Jahres auf 1,2 Mio. steigen würde.
Wie der chinesische Tibet-Online-Nachrichtendienst (eng.tibet.cn) berichtet, hat der Staat für die diesjährigen Umsiedelungsmaßnahmen 59.700 Yuan bereitgestellt. Das wäre nur ein winziger Betrag von 0,19 Yuan pro Kopf, es sei denn es handelt sich hier um einen Zahlenfehler.
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"Neues sozialistisches Dorf"
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Ein Grund, warum das Projekt als kontrovers gilt, ist der, daß es die Tibeter auf dem Land in hohe Schulden stürzt, denn die Anleihen, die sie für den Bau ihrer neuen Häuser aufzunehmen gezwungen sind, werden sie niemals zurückzuzahlen können. Der Staat gibt ihnen nämlich nur einen kläglichen Zuschuß. In dem Bericht heißt es, der tibetischen Landbevölkerung seien von Januar bis September d.J. Anleihen in Höhe von drei Mrd. Yuan gewährt worden.
Der Zweck der Maßnahme ist es, Tibeter entlang der Straßen in von außen ansehnlichen Häusern anzusiedeln, deren innere Ausstattung aber bei weitem nicht dem Standard entspricht, die jedoch die soziale und politische Kontrolle der Bewohner erleichtern.
Umstritten ist das Projekt auch deshalb, weil die Tibeter zur Umsiedelung gezwungen werden, sie müssen ihre bisherigen Häuser aufgeben, selbst dann, wenn sie diese erst vor kurzen und unter hohen Kosten gebaut haben.
Das Projekt „Neue sozialistische Dörfer“ wurde 2006 gestartet und sah die Errichtung von neuen Häusern für 220.000 Familien vor, was bedeutet, daß 80% der Landbevölkerung der Autonomen Region Tibet innerhalb von fünf Jahren umgesiedelt werden sollten. Bis 2008, so heißt es in dem Bericht darüber, seien bereits 172.000 Haushalte, was 870.000 tibetischen Landbewohnern entspricht, in die neuen Behausungen umgezogen.
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