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Zusammenstösse zwischen Tibetern und chinesischen Sicherheitskräften im Bezirk Jomda in Osttibet
Am Verhalten der chinesischen bewaffneten Kräfte, die 2008 in allen Teilen des Landes mit erbarmungsloser Gewalt gegen die Tibeter vorgingen, hat sich bis heute nichts geändert. China setzt seine Politik der harten Linie fort, die Behörden verhaften Tibeter, schießen mit scharfer Munition auf sie und verhängen harte Strafen über sie. Einer Quelle aus Tibet zufolge wurden nach einem Zusammenstoß zwischen Einheimischen und bewaffneten Kräften im Bezirk Jomda in der Präfektur Chamdo zehn Tibeter festgenommen.
Das Kloster Taklung, das unter die Verwaltung der Gemeinden Pema und Neydho im Bezirk Jomda fällt, steht leer, seitdem die Mönche gezwungen wurden, den Dalai Lama zu diffamieren.
Am 27. Juni verhafteten die Behörden zwei ortsansässige tibetische Beamte, Gyaltsang Dorjee und Gyurmed Gonpo. Den beiden wird angelastet, ihre Amtspflicht vernachlässigt zu haben, nachdem die chinesischen Behörden sie mehrere Male aufgefordert hatten, die Mönche ins Kloster zurückzurufen. Über 20 Tibeter begannen daraufhin einen friedlichen Protest, um die bewaffneten Kräfte daran zu hindern, ihre Landsleute in der Nähe des Klosters Kyabche in Gewahrsam zu nehmen.
Die Behörden drohten, das Kloster Kyabche und dessen Zweigstelle Zamlung zu zerstören, falls die Mönche nicht dorthin zurückkehrten, wo sie vorher gelebt hatten. Seit Anfang Juni belagern nun eine große Zahl von Militärpolizisten das Kloster Kyabche. „Etwa acht große Armeelastwagen und 8-9 kleinere Lastwaren fuhren auf dem Klostergelände vor“, heißt es aus der Quelle.
Eine ganze Reihe von tibetischen Demonstranten trugen ernste Verletzungen davon, als die bewaffneten Kräfte mit Tränengas, elektrischen Schlagstöcken und scharfer Munition gegen sie vorgingen.
Norlha, 47, und Gonpo Dhargye, 43, wurden in der Bezirksstadt von Jomda inhaftiert, weil sie unter dem Verdacht stehen, hinter der Demonstration zu stecken. Andere Beteiligte an der Protestaktion werden noch im Kloster Kyabche festgehalten, wo sie schwer geschlagen, mit Nägeln und Peitschen an Händen und Füßen traktiert und anderen Mißhandlungen unterzogen werden.
Weitere der am 27. Juni festgenommenen Tibeter wie Mutsa Tseten, Richung Nyidak, Samphel Norbu, Oyo Tsering, Aten und Gage befinden sich noch in chinesischem Gewahrsam. Freigelassen wurden nur Jampa, Gyurmed, Jangchub Choephel und Dhonga, die alle schwerverletzt sind.
Tibeter, die ihre kulturelle und religiöse Identität bewahren wollen, werden weiterhin zur patriotischen Umerziehung gezwungen. „Unlängst hielten die Behörden ein zweiwöchiges Meeting in der Gemeinde Dhonchue, Bezirk Dege, ab. Dabei befahlen sie den dort wohnenden Tibetern, sich von Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama und dem 17. Karmapa zu distanzieren und das Kloster Kyabche verbal zu schmähen“.
Am 29. Juni zerstreuten chinesische bewaffnete Kräfte eine Demonstration von Tibetern in der Nähe des Klosters Kyabche. „Die Tibeter fingen zu demonstrieren an, als die Behörden erklärten, daß sie Grund und Boden in der Nähe des Klosters Kyabche beschlagnahmen würden.“
Seit März 2008, als die chinesischen bewaffneten Sicherheitskräfte überall mit tödlicher Gewalt gegen die Tibeter vorgingen, kamen über 220 Tibeter ums Leben, 1.294 wurden verletzt und 290 zu Haftstrafen verurteilt, während 5.600 festgenommen wurden und 1.000 einfach „verschwanden“. Die Aufstockung der Sicherheitskräfte und die Erweiterung ihrer Befugnisse machen den Tibetern das Leben immer unerträglicher. Chinas Menschenrechtsverletzungen werden durch die staatliche Propaganda verschleiert. Ausländische Journalisten haben fast keinen Zutritt mehr zu Tibet, nur ein paar auserwählte kleinere Gruppen dürfen unter großen Einschränkungen Lhasa besuchen.
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