3. August 2009 |
The Tibet Post International, http://www.tibetpost.net/
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Chinesische Behörden lassen tibetischen Autor verschwinden
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Wie aus einer Nachrichtenseite aus Tibet hervorgeht, haben die chinesischen Behörden unlängst den tibetischen Schriftstellter Tashi Rabten aus der Präfektur Ngaba (Amdo), der unter dem Pseudonym Therang schrieb, wegen angeblicher politisch subversiver Aktivitäten entführt. Am 25. Januar veröffentliche Tashi Rabten ein Buch mit dem Titel „Trag Yig“ („Blutige Buchstaben“), in dem er eine wahrheitsgemäße und ausführliche Schilderung der Ereignisse vom 10. März 2008 in Tibet gab. Die Behörden haben den Vertrieb des Buches jedoch gestoppt, die bereits verkauften Exemplare beschlagnahmt und das Buch wegen seines „verdächtigen“ politischen Inhalts verboten. Sie stellten dem Autor nach, verfolgten seine täglichen Aktivitäten, führten heimliche Befragungen durch und ließen ihn dann gänzlich verschwinden. |
Tashis „Drag Yig“ besteht aus einer Einführung (32 Abschnitte) und fünf Hauptkapiteln. Diese sind überschrieben mit „Notiz aus der Hölle“, „Die Melodie der Seele“, „Mein Tibet“, „Opfer des Herzens“ und „Die Rache der Wahrheit“. In diesen Kapiteln und mehreren in dem Jahresmagazin „Shar Dongri“ („Das Muschelhorn des Ostens“) der chinesischen Nordwest-Minderheiten-Universität veröffentlichten Artikeln beschreibt Tashi das Blutvergießen vom 10. März 2008, als die chinesische Polizei gewaltsam gegen friedliche Demonstranten vorging. Er behauptet, daß es nicht die Tibeter, sondern chinesische Offiziere waren, die für die dann folgenden Gewalttaten und die Zerstörung von Eigentum die Schuld tragen.
Der erste Beleg, der diese Ansicht stützt, ist die internationale Reportage eines Journalisten aus Singapur, die dieser zur Zeit der Unruhen verbreitete. Darüber hinaus berichtete eine Burmesin, die zu der Zeit in Lhasa studierte, daß sie mit eigenen Augen sah, wie ein chinesischer Militärpolizist die tibetische Kleidung, mit der er sich verkleidet hatte, ablegte und wieder in seine Polizeiuniform schlüpfte. Seltsamerweise waren all jene sogenannten Demonstranten, die die Gewalt geschürt und öffentliches Eigentum zerstört hatten, sofort nach den Protesten ganz plötzlich wieder verschwunden. Viertens wurden die Gewaltausbrüche der Welt nur durch die Brille der streng zensierten chinesischen Staatsmedien präsentiert *.
Tashis Beschreibung des Leidens der Tibeter unter dem repressiven chinesischen Regime und die Bekundung seiner Liebe und Treue zu der tibetischen Nation und Kultur erregten den Argwohn der Regierung, die ihn unter genaue Beobachtung stellte. Und jetzt weiß niemand, wohin er verschleppt wurde.
* Siehe hierzu: „Die Beweise häufen sich, daß das chinesische Regime die Gewalt in Lhasa geschürt hat, um die friedlichen Proteste der Mönche zu diskreditieren“ vom 28. März 2008.