25. November 2009 |
Tibetan Women’s Association (TWA), www.tibetanwomen.org
Dharamsala |
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Erklärung der Tibetischen Frauenvereinigung zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen FrauenWenn Frauen Erfolg haben, hat die ganze Gesellschaft etwas davon und die folgenden Generationen haben einen besseren Start ins Leben. (Kofi Annan, Früherer Generalsekretär der Vereinten Nationen) 1999 erklärten die Vereinten Nationen den 25. November zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen und riefen weltweit die Frauengruppen dazu auf, an diesem Tag auf die lokale und globale Aufrechterhaltung ihrer Rechte und der Ächtung von Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Gewalt gegen Frauen ist nicht nur eine grobe Ungerechtigkeit, sondern auch ein Hindernis für die Realisierung von Gleichheit, Entwicklung und gesellschaftlichem Frieden eines jeden Landes. Gewalt gegen Frauen ist ein entsetzliches Verbrechen und ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Zum heutigen Tag hat die TWA hier in Dharamsala eine Podiumsdiskussion organisiert, die über die Grundfragen der Geschlechtergleichheit beraten und diskutieren wird. Eine echte Analyse und eine tiefergehende Reflexion über die rechtliche und gesellschaftliche Stellung der Geschlechter in der tibetischen Exilgemeinde sind bisher noch nicht geleistet worden und gehören zu den umstrittensten Themen. Indem die TWA dabei die Führungsrolle übernimmt, stellen wir die Frage „Sind in unserer Gesellschaft die Geschlechter gleichberechtigt?“ Vier allseits geschätzte und bekannte Persönlichkeiten, die ehemalige Kalon und Gründerin der TWA und jetzige Leiterin des Tibetan Nuns’ Project, Rinchen Khando Choegyal, der Schriftsteller und Aktivist Tenzin Tsundue, der Schriftsteller und Forscher über Tibet Lukar Jam, der auch gegenwärtig Mitglied des Tibetischen Parlamentes-im-Exil ist, sowie die Vorsitzende der TWA, Kirti Dolkar Lhamo, werden sich mit diesem Thema beschäftigen. Die Diskussion wird von Gang Lhamo, Reporterin von Tibet Express, moderiert werden und es wird eine Frage und Antwort-Sitzung folgen, bei der Fragen zu diesem Thema im Vordergrund stehen sollen. Während wir, die Tibetan Women’s Association (TWA), für die Wahrung der Rechte der Frauen auf der ganzen Welt eintreten, fordern wir insbesondere die Wiederherstellung der Rechte unserer tibetischen Schwestern in Tibet. Die Rechte der Frauen auf der Welt sind weder etwas, was verdient, noch etwas, was verteidigt werden muß, diese Rechte sind unveräußerlich. Jede Frau besitzt sie, gleichgültig, zu welcher Rasse, Ethnie, Geschlecht oder Altersgruppe sie gehört und ungeachtet ihres körperlichen oder psychischen Zustands. Und dennoch werden diese Rechte ständig durch Gewalt gegen Frauen in dieser Welt verletzt. Die Vereinten Nationen definierten Gewalt gegen Frauen als eine jede Handlung geschlechtspezifischer Gewalt, die Frauen physischen, psychischen oder sexuellen Schaden und Leid zufügt; dazu gehört auch die Androhung solcher Handlungen, Zwang oder willkürliche Freiheitsberaubung, gleichgültig, ob sie im öffentlichen oder privaten Leben erfolgen. Diese Gewalt ist durch die Konzentration auf das Geschlecht des Opfers gekennzeichnet. In Tibet verübt die chinesische Regierung seit Jahren derartige Gewaltakte gegen Frauen, indem sie schwangere Frauen zur Abtreibung zwingt, manchmal gar noch im siebten oder achten Monat. Und die friedliebenden buddhistischen Nonnen werden brutal gefoltert und sexuell mißbraucht. Durch eine derartige Gewaltanwendung werden ihnen ihre Rechte als Menschen verweigert, vor allem, das Recht auf Leben, auf Gleichheit, auf den höchsten erreichbaren Grad an körperlicher und mentaler Gesundheit, sowie das Recht, keiner Folter oder anderer grausamen unmenschlichen und herabwürdigenden Art der Behandlung oder Bestrafung ausgesetzt zu sein. Die Verweigerung oder zeitweilige Aufhebung dieser Rechte verletzt nicht nur die Opfer dieser Gewaltakte, sondern verhindert auch das große Vorhaben des globalen Friedens. Derartige Akte der Grausamkeit verstoßen gegen die Konvention zur Beseitigung aller Formen der Diskriminierung gegen Frauen (CEDAW), die China im September 1980 ratifizierte, besonders deren Artikel 1 und 2. Sie verstoßen auch gegen die Deklaration der Vierten Weltkonferenz für Frauen, die 1995 in Peking stattfand, und auf der das Recht der Frauen auf die freie Wahl in Bezug auf die Reproduktion bekräftigt wurde. Wie man sieht, setzt sich China über die international verbürgten Normen für die Menschenrechte von Frauen rücksichtslos hinweg. Obwohl der Frieden von vielen Dingen abhängt, so ist doch ein Eckstein zur Erreichung dieses Ziels ein Konsensus über den grundlegenden Wert jedes Menschenlebens. Dieser fundamentale Wert erfordert einen tiefen Respekt gegenüber dem Leben: jeder Form von Leben, seiner Gestalt und Größe. Diejenigen, die solche Gewaltakte gegen Frauen begangen haben, die wir heute erneut verurteilen, verhindern durch ihre offene Mißachtung für den Wert des menschlichen Lebens, daß dieses Ziel erreicht wird. Die tibetische Frauenvereinigung (TWA) fordert die chinesische Regierung auf, die Rechte der Frauen zu respektieren. Sie bittet internationale Gremien, NGOs und besonders Frauenverbände, angesichts der verheerenden Lage des tibetischen Volkes entschieden aufzutreten und sich mit Nachdruck für den Schutz der Frauen in Tibet einzusetzen sowie für Frauen in allen Ländern auf der Welt, wo der Staat über den Körper der Frauen bestimmt. Die TWA fordert alle Frauen dieser Welt auf, sich sowohl auf lokaler als auch globaler Ebene zu vereinigen, sich aktiv für eine Veränderung einzusetzen und mit echter Leidenschaft zu kämpfen, um diese Gewaltanwendung durch den gemeinsamen Einsatz unserer Stimmen und Aktionen zu beenden. Laßt uns zusammenarbeiten, um die Unterdrückung in eine Chance für uns umzuändern! Die TWA hat 49 Regionalgruppen und über 15.000 Mitglieder außerhalb Tibets. Heute ist die TWA die zweitgrößte tibetische NGO und die einzige Frauenorganisation im Exil, die für die Menschenrechte der Frauen in Tibet und die Übertragung von Verantwortung an die tibetischen Frauen im Exil, besonders der neuen Flüchtlinge aus Tibet, eintritt.
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Berichte über die Lage der Frauen in Tibet |
TWA hat ausführliche Berichte über die Lage der Frauen in Tibet herausgebracht, z.B: Weitere Berichte von TWA auf Englisch Ein umfassendes Dossier gibt es von Tibet Justice Centre: „Violence and Discrimination against Women“, Die TID, Regionalgruppe Hamburg bietet auf ihrer Website eine Broschüre |