9. Mai 2009 |
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Bilder von einer grösseren Protestaktion der Schüler aus Sangchu in AmdoAm 24. April 2009, noch vor dem morgendlichen Läuten der Schulglocke, traten 300 Schüler der Tibetischen Mittelschule von Sangchu *, die sich unmittelbar neben dem Kloster Labrang im Bezirk Sangchu (chin. Xiahe), TAP Kanlho (chin. Gannan), Provinz Gansu, befindet, in den Schulhof und protestierten gegen die Abwertung Seiner Heiligkeit des Dalai Lama durch die Schulbehörden. Sie hielten Spruchbänder mit der Aufschrift „Demokratie und Freiheit sind unsere Stütze“ in die Höhe. Dem tibetischen Dienst von Voice of America gingen Bilder zu, die belegen, daß mehrere Hundert Schüler der Tibetischen Mittelschule, darunter auch 10jährige Kinder, gegen die Verunglimpfung des Dalai Lama demonstrierten. Diese Aufnahmen entstanden, kurz bevor die bewaffnete Polizei anrückte, um die Schüler zurückzudrängen. Zwei regimetreue Tibeter, Yedor und Yeshe Dorjee, hatten diffamierende Artikel über Seine Heiligkeit, den Dalai Lama, unter dem Titel „Über die Lügen und die Bosheit des Dalai Lama“ und „Der Dalai Lama ist nirgends mehr gern gesehen“ verfaßt und sie in einer Tageszeitung von Kanlho, die sowohl auf Chinesisch als auch auf Tibetisch erscheint, veröffentlicht. In all den 15 Jahren, seitdem die Zeitung in Kanlho herausgegeben wird, gab es dort noch nie derartige Artikel. In der TAR sind sie heutzutage gang und gäbe, aber in Amdo sind sie etwas noch nie Dagewesenes. Als die beiden Autoren ihre Artikel auch auf dem schwarzen Brett in der Mittelschule anbrachten, sahen sich die tibetischen Schüler veranlaßt, ihre Stimme zu erheben. Sie hielten eine friedliche Mahnwache, um deutlich zu machen, daß sie mit den Autoren nicht einer Meinung sind. Ihre Demonstration wurde bald von Sicherheitskräften und der Bewaffneten Volkspolizei (PAP) unterdrückt, sie wurden auseinandergetrieben und gemahnt nach Hause zu gehen, und ihre Eltern wurden zur Schule zitiert. Ein Augenzeuge berichtet: „Ungefähr 300 Soldaten und Polizisten erschienen im Handumdrehen auf der Szene. Ältere Tibeter flehten die Soldaten an, den Schülern kein Leid anzutun und sie in den Schulhof zurückkehren zu lassen. Daraufhin wurde die Schule geschlossen“. Eine tibetische Quelle mit Kontakten in der Gegend meint: „Der Hauptgrund für das Aufbegehren der Schüler ist, daß die Behörden die Kampagne der patriotischen Erziehung und des Anti-Separatismus in den Schulen sehr vehement durchführen. Deren Kernpunkt ist die Diffamierung des Dalai Lama. Obendrein erschienen viele gegen den Dalai Lama gerichtete Artikel in tibetischer Sprache in den Zeitungen.“ Gleichzeitig forderten die Schüler die Behörden auf, die Usurpierung der für die tibetischen Studenten reservierten Studienplätze durch Studenten aus China zu unterbinden. Die Quoten, die bei dem Zulassungsexamen für die Universität für Tibeter reserviert sind, werden nämlich von Studenten, die von anderswoher kommen, auf betrügerische Weise in Anspruch genommen. Sie fälschen ihre Personalausweise und geben sich als Tibeter aus. Man nimmt an, daß die während des Protestes festgenommen Schüler inzwischen freigelassen und die Schule teilweise wieder geöffnet wurde. Es scheint jedoch, daß nun die Lehrer unter Verdacht gerieten und weitere Ermittlungen zu Festnahmen führten könnten. Aus anderer Quelle verlautet, die Behörden hätten alle Schüler erfaßt und eine Liste derjenigen, die sie der Teilnahme an dem Protest verdächtigen, erstellt. Die Behörden betonten, daß die tibetische Jugend nun besser im Kampf gegen den Separatismus geschult werden müßte. Der Quelle zufolge habe die Militärpräsenz auf den Straßen von Labrang sichtbar zugenommen, die Leute dort sprechen sogar von einem Ausgangsverbot. Am selben Tag demonstrierten Studenten und Studentinnen vom Lehrer-Ausbildungsinstitut in Tsoe (chin. Hezuo) und der Tibetischen Mittelschule in Tsoe gegen die chinesische Regierung. Die Polizei schloß sie daraufhin in ihrem Schulgebäude ein, aber selbst drinnen setzten sie ihren Protest fort. Am Lehrer-Ausbildungsinstitut von Tsoe studieren 10.000 Studenten, aber nur 5% davon sind Tibeter, während die Mittelschule nur von Tibetern besucht wird. Die Meinungsäußerungen in dem Lehrer-College und der Mittelschule animierten auch die Grundschüler der Klassen 4 und 5 zum Mitmachen. Am 30. April 2009 demonstrierten Schüler der tibetischen Grundschule von Sangchu friedlich gegen die Verunglimpfung Seiner Heiligkeit des Dalai Lama, 13 Kinder wurden daraufhin festgenommen und befinden sich immer noch in Haft. * 25. April 2009, „Demonstration von Schülern im Bezirk Labrang in der TAP Kanlho“ |