Peking kontrolliert die Tibeter mittels Computernetzwerk „Skynet“
„Skynet“ ist nun in Tibet funktionsfähig. Peking installierte in jedem Distrikt Spezialkameras, um die Tibeter zu überwachen. Gegenwärtig benötigen die Tibeter eine Sondererlaubnis von ihrer jeweiligen Verwaltung, um eine Stadt besuchen zu können.
Die Skynet-Überwachung wurde in tibetischen Regionen wie Kardze (chin. Ganzi) in der Provinz Sichuan bereits installiert. Der staatlichen Website für Ganzi zufolge soll durch das Skynet-Projekt die öffentliche Sicherheit optimiert und ein günstigeres Umfeld für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung geschaffen werden. Kürzlich wurde das System mit einem Kostenaufwand von 1,3 Mio. Yuan (US$ 170.000) auch im Bezirk Batang eingerichtet, wo es sich in der Testphase befindet.
Um Kelsang, den „Notfallkoordinator “ der Zentralen Tibetischen Verwaltung (Tibetische Exilregierung) zu zitieren: „Das Skynet-Projekt ist ein Überwachungssystem, um die Tibeter und die Tempel in der gesamten Region Kardze unter Kontrolle zu halten“.
Während der Olympischen Spiele setzten die Behörden in den tibetischen Regionen alles daran, um zu verhindern, daß die Tibeter zum Protestieren in die Städte gingen, führte Kelsang weiter aus. Es wurde ihnen zur Pflicht gemacht, sich bei ihrer jeweiligen Lokalverwaltung eine Sondererlaubnis zu beschaffen, um die Städte aufzusuchen.
Unser Reporter befragte zwei Bewohner im Bezirk Drachen (chin. Baqing) in der Präfektur Nagchu in der TAR. Einer sagte, er brauchte einen Erlaubnisschein von der Lokalverwaltung, um sich in die Stadt zu begeben, sei sich aber nicht sicher, ob diese Auflage auch für Mönche gelte. Der andere bestätigte dies, meinte aber, es sei ihm nicht wohl dabei, per Telefon weitere Auskunft zu geben.
„Wir wissen auch, daß alle Tibeter in Tibet nun eine Genehmigung der Lokalverwaltung benötigen, um sich an andere Orte zu begeben, selbst wenn sie nur zum Einkaufen in die Stadt fahren möchten“, sagte Kelsang weiter.
Die Behörden wollten um jeden Preis Demonstrationen der Tibeter währen der Olympiade vermeiden und griffen daher in Kardze zu jedem Mittel, um sie am Protestieren zu hindern. In den vergangenen fünf Monaten war es nämlich alle paar Tage in zu einer Protestaktion in Kardze gekommen.
Dem „Notfallkomitee“ der CTA zufolge beantragten zwei Tibeterinnen im Alter von 38 und 25 Jahren aus dem Dorf Linlagen in der Gemeinde Rongbacha, Bezirk Kardze, am 2. August eine Genehmigung, um in die Stadt Kardze zu gehen. Die Beamten der Gemeindeverwaltung lehnten ihren Antrag ab. Sie gingen trotzdem im Schutz der Dunkelheit in die Stadt, und am folgenden Tag riefen die beiden in aller Öffentlichkeit Parolen für die Unabhängigkeit Tibeter und verstreuten Flugblätter, auf denen sie die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet wünschten. Sie wurden ziemlich bald von der Polizei festgenommen.
Wie Kelsang weiter ausführte, widersetzten sich die beiden Frauen der Festnahme, woraufhin die Polizei sie durch Schüsse betäubte und dann in das Polizeifahrzeug lud. Über das weitere Schicksal dieser zwei Frauen wurde nichts bekannt.
Von Word Tibet News genannte Quelle: Radio Free Asia
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