China verbietet Tibetern die Teilnahme an einem religiösen Fest
Wie eine Tibet-Unterstützergruppe berichtete, haben die chinesischen Behörden Regierungsbediensteten, Mitgliedern der KP und Studenten in Tibet vor kurzem untersagt, an einem buddhistischen Fest teilzunehmen. Begründet wurde das Verbot mit der Notwendigkeit einer "Bildungsoffensive".
Einer Notiz in der offiziellen Zeitung Lhasa Evening News zufolge erstreckte sich das Verbot auch auf pensionierte Kader und Angestellte im öffentlichen Dienst sowie auf Beschäftigte in Staatsbetrieben, Arbeitseinheiten und Volkskollektiven.
Das Gaden-Ngachoe-Fest, mit dem der Todestag des buddhistischen Lehrers Tsongkhapa aus dem 14. Jahrhundert begangen wird, fiel 2006 auf den 25. Dezember.
Das Verbot wurde damit begründet, daß „Bildung, Führungs- und Leitungsqualitäten der großen Masse der Kader und Angestellten im öffentlichen Dienst angehoben werden müssen“.
Weiter hieß es in dem Artikel: "Jeder sollte den Geboten der Regierung und des Parteikomitees gewissenhaft Folge leisten und sie respektieren."
Seit die chinesischen Truppen 1950 Tibet besetzten, ist Peking bestrebt, der tibetischen Gesellschaft seinen Stempel aufzudrücken: Klöster werden geschlossen und das religiöse Leben der Tibeter in vielerlei Weise eingeschränkt.
China behauptet, die Tibeter könnten ihre Religion frei ausüben, doch Regierungsbeamten und Angestellten im öffentlichen Dienst wird die Teilnahme an traditionellen religiösen Festen regelmäßig untersagt. Auch der Geburtstag des Dalai Lama, des im Exil lebenden Oberhaupts der Tibeter, darf nicht begangen werden, da China einen Separatisten in ihm sieht.
Dies scheint jedoch das erste Mal zu sein, daß staatlichen Angestellten und Studenten die Teilnahme am Gaden Ngachoe Fest verboten wurde. Der Schritt wird im Zusammenhang mit der strengeren Politik des im Mai vergangenen Jahres zum kommunistischen Parteisekretär Tibets ernannten Zhang Qingli gesehen, der als ausgesprochener Hardliner gilt. Zhang, der sich für eine Ausweitung der „patriotischen Erziehung“ in Tibet aussprach, sagte, die Kommunistische Partei führe einen „Kampf auf Leben und Tod“ gegen den Dalai Lama und seine Unterstützer. Er gelobte, den „Kampf gegen den Separatismus zu intensivieren und die religiösen Angelegenheiten rigoroser zu handhaben“.
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