7. Juni 2008

Tibetan Solidarity Committee / Tibetisches Solidaritätskomitee

http://www.stoptibetcrisis.net


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Pressemitteilung

Wieder eine friedliche Demonstration in der Gegend Tehor von Kham

Wie aus glaubwürdigen Quellen verlautet, demonstrierten die drei Mönche Tsewang Drakpa (22) aus der Gemeinde Jangdha im Bezirk Drakgo, Thupten Gyatso aus dem Bezirk Tawo, Kardze, und Jangsem Nyima (22) aus der Gemeinde Zatoe im Bezirk Yushu (Provinz Tso-ngon = Qinghai) am 6. Juni 2008 um die Mittagszeit friedlich in Drakgo in Kardze, wobei sie Flugblätter verteilten, auf denen das tibetische Wahrzeichen aufgedruckt war. Sie wurden sofort verhaftet.

Es waren zwei verschiedene Flugblätter: Das eine Flugblatt enthielt Ratschläge an die tibetische Bevölkerung, wie sie mit der Unterdrückung durch die chinesischen Behörden umgehen soll, das zweite Flugblatt enthielt Forderungen im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Lage in dem von China besetzten Tibet.

Auf dem ersten Flugblatt stand: "Wie können wir uns gegen die chinesische Regierung behaupten? Indem wir die Grundsätze des tibetischen Buddhismus stets beachten und auf dieser Grundlage eine Lösung der Tibet-Frage anstreben, die sowohl den Chinesen als auch den Tibetern zugute kommt. Wir müssen uns bei unserem Eintreten für Freiheit und Gerechtigkeit an das Prinzip der Gewaltlosigkeit halten.

Da die chinesische Regierung ständig versucht, friedliche tibetische Demonstrationen als Terrorakte zu brandmarken, weil wir gelegentlich zu Steinen und Stöcken gegriffen haben, sollten wir den manipulativen Charakter ihrer Politik erkennen. Wir dürfen auf keinen Fall zu Gewalt greifen und durch unser Verhalten ihren falschen Behauptungen, wir seien Terroristen, Vorschub leisten."

Die folgenden Sätze waren Teil des zweiten Flugblattes: "Wir haben keine politische Freiheit. Wir wollen politische Freiheit. Wir haben keine wirtschaftliche Freiheit. Wir wollen wirtschaftliche Freiheit. Wir haben keine Religionsfreiheit. Wir wollen Religionsfreiheit. In den fünf Jahrzehnten unter dem repressiven chinesischen Regime hat das tibetische Volk unermeßliches Leid durch Unterdrückung, Terror, Folter und Tod erlitten. Wir haben keine Freiheit, wir wollen Freiheit, wir brauchen die Befreiung." Mit diesen Parolen protestierten die drei Mönche gegen die chinesischen Behörden. Bereits bei einem früheren Protest in Kardze waren ähnliche Slogans gerufen und Flugblätter mit diesen Worten verteilt worden.

Angesichts der kritischen Situation in Tibet appellieren wir an die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, sich dringend unserer folgenden Forderungen anzunehmen:

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet zu entsenden;

2) unverzüglich der freien Presse Zugang zu ganz Tibet zu gewähren;

3) unverzüglich dem brutalen Morden in ganz Tibet ein Ende zu setzen;

4) unverzüglich für die sofortige Freilassung aller festgenommenen und verhafteten Tibeter zu sorgen;

5) unverzüglich die medizinische Versorgung der verletzten Tibeter zu ermöglichen;

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen.