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30. Mai 2008

Tibetan Solidarity Committee (Tibetisches Solidaritätskomitee)

http://www.stoptibetcrisis.net


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Pressemitteilung

Mönche des Ramoche Tempels in Lhasa festgenommen - Notstandssituation in ganz Tibet

Laut einer bestätigten Meldung wurden am 26. Mai 2008 drei Mönche, das heißt, Bhuchung und Dadul (beide aus dem Kloster Ramoche in Lhasa) und ein anderer Mönch, dessen Namen nicht bekannt ist, von dem man aber weiß, daß er in Meldro geboren wurde, verhaftet. Die drei Mönche gehörten zu der Gruppe, die am 7. April im Kloster Ramoche verhaftet wurde. Sie wurden nach 17 Tagen Haft bis auf fünf Mönche, die zurückbehalten wurden, entlassen. Die wiederholten Versuche der chinesischen Behörden, sie wieder in Haft zu nehmen, stießen bei den anderen Mönchen auf erbitterten Widerstand und Protest. Da sie bei der angespannten Lage jede weitere Eskalation und mehr Protestaktionen fürchteten, verzichteten die Behörden darauf, sie erneut festzunehmen. Vor nun wenigen Tagen, am 26. Mai konnten die chinesischen Beamten sie unter der völlig aus der Luft gegriffenen Beschuldigung des Geheimnisverrates an das Ausland endlich wieder festnehmen.

Alle Teile Tibets befinden sich im Augenblick wegen des starken Einsatzes von chinesischem Militär in einer außergewöhnlichen Notstandssituation, besonders Kardze in der Provinz Kham. Um den Barkhor herum in Lhasa sind die tibetischen Geschäfte als Ausdruck des Protestes immer noch geschlossen. Die chinesischen Behörden verstärken die „Patriotische Erziehungskampagne“ und zwingen Mönche und Nonnen dazu, Seine Heiligkeit, den Dalai Lama, zu schmähen, was nur zu noch mehr Haß und Wut in der Bevölkerung führt. Die Verbitterung über die chinesische Politik, die sich in langen Jahren angesammelt hat, ist das, was Mönche und Nonnen nun dazu bringt, Widerstand zu leisten. Anschließend werden sie wegen ihrer Protestaktionen festgenommen.

Angesichts der kritischen Situation in Tibet appellieren wir an die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, sich dringend unserer folgenden Forderungen anzunehmen:

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet zu entsenden;

2) unverzüglich der freien Presse Zugang zu ganz Tibet zu gewähren;

3) unverzüglich dem brutalen Morden in ganz Tibet ein Ende zu setzen;

4) unverzüglich für die sofortige Freilassung aller festgenommenen und verhafteten Tibeter zu sorgen;

5) unverzüglich die medizinische Versorgung der verletzten Tibeter zu ermöglichen;

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen.