14. Juli 2008

Tibetan Solidarity Committee / Tibetisches Solidaritätskomitee

http://www.stoptibetcrisis.net


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Pressemitteilung

Tibeter in Tibet werden weiterhin verhaftet, gefoltert, umgebracht

Heute sind genau vier Monate seit dem 14. März 2008 vergangen, als in ganz Tibet die Welle friedlicher Demonstrationen gegen die repressive Politik der Zentralregierung begann, die brutal und gewaltsam niedergeschlagen wurden. Das tibetische Solidaritätskomitee drückt hiermit gegenüber allen diesen tapferen Tibetern, sowohl den lebenden als auch den verstorbenen, seine tiefe Bewunderung und Hochachtung aus.

In den vergangenen vier Monaten hatten die Tibeter nur aufgrund der Tatsache, daß sie ihrer Meinung in friedlicher Weise Ausdruck verliehen, unvorstellbares Leid von Seiten der chinesischen Behörden zu erdulden. Die gewaltsame Niederschlagung dieser friedlichen Demonstrationen führte zu mehr als 5000 Festnahmen, Hunderten von Toten und Schwerverletzten. Und die Nachrichten über Fälle von Verhaftungen, Folter und Tötungen hören nicht auf.

Nach den Angaben der chinesischen Regierung über die Anzahl der friedlichen Demonstrationen hat es bis zum 3. Juli allein in der Tibetisch-Autonomen Präfektur (TAP) Kardze (chin. Ganzi) mehr als 150 größere und kleinere Demonstrationen gegeben, was einen Durchschnitt von 1,3 Protestaktionen pro Tag bedeutet.

Angesichts dessen, wie die chinesische Regierung auf die friedlichen Demonstrationen reagiert hat – nämlich indem sie sie brutal niederschlug, anstatt auf die Klagen und Beschwerden des tibetischen Volkes einzugehen, das nur die Achtung seiner grundlegenden Menschenrechte verlangte –, ist die Frage leicht zu beantworten, ob die Chinesen die Tibeter als ihre eigene Nationalität betrachten.

Im Hinblick auf die brutale Repression durch die chinesische Regierung hatte das tibetische Volk in Tibet gar keine andere Möglichkeit, als sich in friedlicher Weise zu erheben, mit einem Wort: Wo Unterdrückung herrscht, folgt die Rebellion.

Angesichts der kritischen Situation in Tibet appellieren wir an die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, sich dringend unserer folgenden Forderungen anzunehmen:

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet zu entsenden;

2) unverzüglich der freien Presse Zugang zu ganz Tibet zu gewähren;

3) unverzüglich dem brutalen Morden in ganz Tibet ein Ende zu setzen;

4) unverzüglich für die sofortige Freilassung aller festgenommenen und verhafteten Tibeter zu sorgen;

5) unverzüglich die medizinische Versorgung der verletzten Tibeter zu ermöglichen;

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen.